Haft

Zaghari-Ratcliffe nach jahrelanger Haft aus Iran ausgereist

Keystone-SDA
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Iran,

Nazanin Zaghari-Ratcliffe durfte nach Jahren der Haft im Iran in ihre Heimat Grossbritannien zurückkehren. Sie war wegen Spionagevorwürfen verurteilt worden.

Nazanin Zaghari-Ratcliffe
HANDOUT - In diesem von ihrer Familie veröffentlichten Foto lächelt die britisch-iranische Entwicklungshelferin Nazanin Zaghari-Ratcliffe, nachdem sie aus dem Hausarrest entlassen wurde. Foto: Zaghari Family/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/Zaghari Family/AP/Uncredited

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach jahrelanger Haft darf Nazanin Zaghari-Ratcliffe aus dem Iran ausreisen.
  • Der Doppelstaatlerin wurde vorgeworfen, die Regierung stürzen zu wollen.

Die britisch-iranische Doppelstaatlerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe hat den Iran nach mehreren Jahren Gefängnis und Hausarrest verlassen dürfen. Dies teilte der britische Premierminister Boris Johnson am Mittwoch auf Twitter mit. Auch ein weiterer Doppelstaatler mit britischem Pass durfte aus Teheran ausreisen.

Johnson bestätigte, «dass die ungerechte Inhaftierung von Nazanin Zaghari-Ratcliffe und Anoosheh Ashoori im Iran heute zu Ende gegangen ist». Die beiden seien auf dem Weg nach Grossbritannien.

Die frühere Projektmanagerin der Thomson Reuters Stiftung war 2016 nach einem Besuch bei ihren Eltern unter Spionagevorwürfen verhaftet worden. Sie soll versucht haben, die Regierung zu stürzen. Sie wies alle Anklagepunkte zurück. Trotzdem wurde sie von einem Revolutionsgericht zu fünf Jahren Haft verurteilt und später zu einem weiteren Jahr.

Ehemann setzte sich für Freilassung ein

Während der Corona-Pandemie kam sie aus dem Gefängnis in Hausarrest. Ihr britischer Ehemann Richard Ratcliffe setzte sich vehement für die Freilassung der Mittvierzigerin ein. Das Paar hat eine Tochter im Grundschulalter.

Vermutet wird, dass der Iran mit dem Vorgehen gegen Zaghari-Ratcliffe die Zahlung alter britischer Schulden erreichen wollte. Diese stammen aus der Zeit vor der Islamischen Revolution 1979. Es geht um 400 Millionen Pfund (492 Millionen Franken). Aussenministerin Liz Truss bestätigte am Mittwoch in London, dass die Summe nunmehr gezahlt wurde.

Beobachter spekulieren, dass die Freilassung der beiden Briten auch positive Auswirkungen auf die internationalen Atomverhandlungen in Wien haben könnten. Im Januar 2016 wurde zunächst ein inhaftierter US-Iraner, der «Washington Post»-Reporter Jason Rezaian, freigelassen. Er wurde im Gegenzug seitens der USA eingefrorene iranische 1,7 Milliarden Dollar freigegeben. Erst danach wurde das Wiener Atomabkommen von 2015 offiziell umgesetzt.

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