Die Pläne zur Herstellung von Corona-Impfstoffen in Afrika nehmen Gestalt an. In Südafrika werde das erste Zentrum zur Herstellung von mRNA-Impfstoff entstehen.
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Eine Krankenschwester in Kenia hält eine Ampulle mit dem Impfstoff gegen das Coronavirus von AstraZeneca vor einer Impfung in der Hand. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Afrika soll ein Zentrum zur mRNA-Impfstoff-Herstellung Gestalt annehmen.
  • In diesem Zusammenhang sprach Südafrikas Präsident von einem «phänomenalen Schritt».
  • Südafrika will auch Fachkräfte für die Impfstoff-Herstellung schulen.

Die Pläne zur Herstellung von Corona-Impfstoffen in Afrika nehmen Gestalt an. In Südafrika werde mithilfe eines Konsortiums das erste Zentrum zur Herstellung von sogenannten mRNA-Impfstoffen entstehen. Dies teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf mit.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sprach von einem «phänomenalen Schritt». Es gehe darum, Afrika von Impfstoffen unabhängiger zu machen, die aus dem Ausland geliefert würden.

Südafrika und Indien drängen auf Patentabschaffung

In Südafrika sollen auch Fachkräfte geschult werden, die für die Herstellung der Impfstoffe nötig seien. «Diese Initiative ist die erste von vielen, die wir unterstützen werden.» Dies erklärte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der Südafrika kürzlich besucht hatte. «Dies ist eine grossartige Botschaft besonders für Afrika, das den geringsten Zugang zu Impfstoffen hat», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Emmanuel Macron
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. - dpa

Im günstigsten Fall sei damit zu rechnen, dass erste Corona-Impfstoffe in Südafrika in neun bis zwölf Monaten produziert werden könnten. Das meinte WHO-Expertin Soumya Swaminathan. Die Modalitäten müssten aber noch geklärt werden. Südafrika und Indien gehören zu den Ländern, besonders stark darauf dringen, dass der Patentschutz für solche Impfstoffe fällt.

Tedros wies erneut auf dramatisch steigende Zahlen von Corona-Neuinfektionen in Teilen Afrikas hin. In einigen Ländern hätten sich die Zahlen binnen Wochenfrist verdreifacht oder gar vervierfacht. Nach Einschätzung der WHO ist dies eine Folge der äusserst niedrigen Impfrate auf dem Kontinent.

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