Südafrikas Präsident ruft den Notstand aus. Dadurch werden Mittel frei zur Bewältigung einer Überschwemmung, die etwa 40'000 Menschen obdachlos machte.
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Beschädigte Schiffscontainer in Südafrika sind durch die Überschwemmung wegen ungewöhnlich heftigen Niederschlägen weggetragen und zerstört worden. Str/AP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Südafrika hat wegen der Unwetter den Notstand verhängt und gibt weitere Mittel frei.
  • Bei den Überschwemmungen sind über 400 Menschen gestorben, 40'000 wurden obdachlos.
  • In zwei Tagen ist die Hälfte der jährlichen durchschnittlichen Regenmenge gefallen.

Nach der verheerenden Überschwemmung in Südafrika mit hunderten Toten hat Staatschef Cyril Ramaphosa den Notstand ausgerufen. «Dies ist eine humanitäre Katastrophe, die nach massiven und schnellen Hilfseinsätzen verlangt», sagte Ramaphosa am Montagabend in einer Fernsehansprache. Die Leben, die Gesundheit und das Wohlergehen tausender Menschen seien weiterhin in Gefahr.

Durch die Verhängung des Notstands werden zusätzliche Mittel für die Bewältigung der Katastrophe freigegeben. Südafrikas Regierung hat bereits Nothilfen in Höhe von einer Milliarde Rand (63 Millionen Franken) angekündigt.

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Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa. - POOL/AFP

Vor ein paar Tagen hatten in der Küstenregion um Durban an der Ostküste Südafrikas die schlimmsten Unwetter seit Menschengedenken begonnen. Nach Angaben von Meteorologen fielen in der Provinz KwaZulu-Natal binnen 48 Stunden mehr als 450 Millimeter Regen. Das ist fast die Hälfte der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge. Mittlerweile haben die Regenfälle nachgelassen, die Such- und Aufräumarbeiten sind aber noch lange nicht abgeschlossen.

Südafrika: 40'000 Menschen nach Überschwemmung obdachlos

Nach Angaben von Ramaphosa wurden 443 Todesopfer bestätigt, etwa 48 Menschen wurden rund um Durban vermisst. Einige besonders schwer zerstörte Gegenden seien weiterhin unzugänglich. Dies betreffe auch 16 Schulen, führte der Präsident aus. Insgesamt seien etwa 40'000 Menschen durch die Überschwemmung obdachlos geworden.

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Zehntausende Südafrikaner haben wegen der Überschwemmung ihre Häuser verloren. - Keystone

Zugleich machte Ramaphosa in seiner Fernsehansprache deutlich, dass Unwetter und ihre Folgen auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein schwerer Schlag sind. «Der Hafen von Durban, der einer der grössten und meistgenutzten Terminals auf dem Kontinent ist und der lebenswichtig für die Wirtschaft unseres Landes ist, ist schwer betroffen.»

Zuvor hatte Südafrikas Armee mitgeteilt, dass 10'000 Soldaten für die Wiederherstellung der Trinkwasser- und Stromversorgung eingesetzt würden. Diese würden sich zudem an der Suche nach Vermissten beteiligen.

Die Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden, schwand allerdings. «Die Rettungseinsätze wurden gestoppt», sagte Koordinator Dave Steyn der Nachrichtenagentur AFP. Nun gehe es bei den Einsätzen «mehr um das Suchen und Bergen» von Opfern.

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