Wegen Taiwan-Aussage: China bestellt Japans Botschafter ein
China hat den japanischen Botschafter einbestellt. Dies wegen Taiwan-Aussagen der japanischen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi.

China hat im Streit um Aussagen der neuen japanischen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi zu Taiwan Japans Botschafter einbestellt. Die Äusserungen der Regierungschefin seien offen provokativ und äussert gefährlich gewesen, teilte das chinesische Aussenministerium in Peking mit. Taiwan sei ein Teil Chinas, und die Taiwan-Frage sei eine «unantastbare rote Linie», hiess es.
Der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zufolge hatte Takaichi vergangene Woche im Parlament gesagt, dass ein chinesischer Angriff auf das unabhängig von Peking regierte Taiwan eine «Existenz bedrohende Situation» darstelle, die dazu führen könnte, dass Japan sein Recht auf Selbstverteidigung ausübe. Bei der Einbestellung von Botschafter Kenji Kanasugi habe China nun verlangt, dass die als chinakritisch geltende Takaichi ihre Aussagen zurücknehme.
Die Aussagen zu einem möglichen militärischen Eingreifen Japans hatten in China für grossen Zorn gesorgt und zu harschen Kommentaren auch von chinesischen Diplomaten geführt. China zählt Taiwan zu seinem Territorium, obwohl die Inselrepublik seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und drohte bereits mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege funktionieren.
Taiwan, das bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lange eine japanische Kolonie war, wird international kaum anerkannt. Selbst Unterstützer der Verteidigung des Inselstaates wie die USA unterhalten nach dem Ein-China-Prinzip offiziell diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China und nicht der Republik China – Taiwans offizieller Name.
Immer wieder verärgern Peking Verkäufe von US-Waffen und Ausrüstung an Taiwan. Ein weiterer und damit der erste unter der Präsidentschaft von Donald Trump könnte nun bevorstehen. Wie aus einer Mitteilung des Pentagons hervorging, gab Washington grünes Licht für einen möglichen Verkauf von Ersatzteilen an Taiwan.
Der geplante Verkauf werde die Fähigkeit des Empfängers verbessern, aktuellen und zukünftigen Bedrohungen zu begegnen, indem die Einsatzbereitschaft seiner Flotte von F-16-, C-130- und IDF-Flugzeugen aufrechterhalten werde, hiess es in der Mitteilung. Der Wert der Ausrüstung würde demnach geschätzt 330 Millionen US-Dollar (derzeit knapp 283,5 Millionen Euro) betragen.














