Vladimir Putin lästert an einer Energiemesse in Moskau über Klima-Aktivistin Greta Thunberg. «Ich verstehe den Hype nicht», so der russische Präsident.
Greta Thunberg Vladimir Putin
Vladimir Putin äussert sich ein erstes Mal zur Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Der russische Präsident versteht den Hype um ihre Person nicht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vladimir Putin äusserte sich ein erstes Mal zur Klima-Aktivistin Greta Thunberg.
  • Der russische Präsident sagte über die Schwedin: «Freundlich, aber schlecht informiert».
  • Die 16-Jährige wehrte sich auf Instagram einmal mehr gegen ihre Kritiker mit Fakten.
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Zurzeit vergeht kaum ein Tag, ohne dass sich ein Mann in einer «Machtposition» über Greta Thunberg auslässt. Angefangen mit dem «Trend» hatte US-Präsident Donald Trump nach der UN-Rede der Klima-Aktivistin.

Seither kritisierten etwa der deutsche Komiker Dieter Nuhr oder der britische TV-Star Jeremy Clarkson die junge Schwedin. Die Liste ist lang!

Donald Trump Greta Thunberg
Donald Trump hatte auf Twitter über Greta Thunberg gespottet. Die junge Schwedin schlägt nun humorvoll zurück. - Keystone/Twitter

Einer, der sich jedoch bisher mit einem Kommentar zur 16-Jährigen zurückhielt, war Vladimir Putin (66).

Das hat der russische Präsident jetzt an einer Energiemesse in Moskau nachgeholt. Und was er zu sagen hatte, war nicht gerade besonders nett.

Vladimir Putin: «Verstehe Hype nicht»

«Ich verstehe den Hype um die Klima-Aktivistin nicht», soll Russlands Staatsoberhaupt laut der Nachrichtenagentur Reuters gesagt haben. Er beschrieb Thunberg «als sicher freundlichen, aber schlecht informierten Teenager». Sie werde für unrealistische Forderungen missbraucht, so der Kreml-Chef.

Putin weiter: Solche Jugendlichen «müssen auf jeden Fall unterstützt werden. Aber wenn jemand Kinder und Jugendliche zu seinem Interesse missbraucht, kann das nur verurteilt werden.»

Vladimir Putin Greta Thunberg
Russlands Präsident Vladimir Putin kommt in Moskau aus der Wahlkabine. - dpa-infocom GmbH

Konkrete Namen nannte er dabei nicht. Vladimir Putin meinte aber, er begrüsse es grundsätzlich, wenn Jugendliche auf akute Probleme aufmerksam machen.

Klima-Demos in Russland nicht erlaubt

Die Wirklichkeit sieht hingegen etwas anders aus: Demonstrationen sind im autoritär regierten Russland nämlich nicht gerne gesehen.

Das gilt auch für die «Fridays for Future»-Bewegung. Alleine in Moskau wurden fünf der sieben angemeldeten Klima-Demonstrationen von den Behörden untersagt.

Klimastreik Schweiz
Der Klimastreik Schweiz nimmt Bezug zu Spenden von Superreichen. - dpa

Der Präsident von einem der grössten Exporteure von Öl und Gas lästerte schliesslich auch über die Klima-Aktivistin und sagte: «Geh und erkläre den Entwicklungsländern, warum sie weiterhin in Armut leben und nicht wie Schweden sein sollten».

Niemand habe der 16-Jährigen erklärt, dass die Moderne Welt «komplex und vielfältig» sei, so Vladimir Putin.

Greta Thunberg wehrt sich mit Wissenschaft

Greta Thunberg äusserte sich nicht direkt zur Kritik von Putin, schrieb jedoch auf Instagram: «Für diejenigen, die meine sogenannten ‹Meinungen› hinterfragen, möchte ich noch einmal auf Seite 108, Kapitel 2 des im letzten Jahr veröffentlichten Berichts des Weltklimarats verweisen.»

Dort fände man die schnell sinkenden CO2-Budgets, so Thunberg. Es sei also keine Meinung oder Politik, sondern die derzeit beste verfügbare Wissenschaft. «Wir fordern lediglich, sich hinter der Wissenschaft zu vereinen und den Wissenschaftlern zuzuhören.»

Entweder stehe man hinter dem Pariser Abkommen und dem Weltklimarat, oder nicht, schreibt Thunberg. «In diesem Fall gibt es keinen Mittelweg.»

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