Vatikanstadt und China erstmals zu Gesprächen getroffen
Die Aussenminister von China und Vatikanstadt sind erstmals am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zu Gesprächen zusammengekommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Aussenminister Chinas und des Vatikans sind erstmals zu Gesprächen zusammengekommen.
- Das Treffen fand am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz statt.
Die Aussenminister Chinas und des Vatikans sind erstmals zu Gesprächen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zusammengekommen. Das Treffen zwischen Wang Yi und Erzbischof Paul Gallagher fand am Freitag in München statt. Das berichtete die chinesische «Volkszeitung» am Samstag. Die beiden hätten dabei über Chinas Anstrengungen im Kampf gegen die Epidemie des neuartigen Coronavirus gesprochen.
Nach Angaben des Vatikans ging es bei dem Treffen um das 2018 getroffene Abkommen zur Ernennung von Bischöfen. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, den «institutionellen Dialog» fortzusetzen.
Vatikanstadt und China legen jahrelangen Streit bei
Die rund zwölf Millionen Katholiken in der Volksrepublik sind in zwei Lager gespalten. Ein Teil bekennt sich zu der 1957 von der chinesischen Regierung gegründeten Kirche. Diese katholische Staatskirche ernannte bislang Bischöfe ohne Zustimmung des Vatikans. Daneben gibt es noch eine inoffizielle vatikantreue Untergrundkirche, die Repressionen ausgesetzt ist.
Im September 2018 unterzeichneten China und Vatikanstadt ein historisches Abkommen. Damit wollten die beiden Länder ihren jahrzehntelangen Streit über die Ernennung von Bischöfen beilegen. Papst Franziskus erkannte in der Folge sieben Bischöfe der chinesischen Staatskirche an, die ohne päpstliche Zustimmung geweiht worden waren. Der Umgang Pekings mit von der Vatikanstadt anerkannten Bischöfen der Untergrundkirche wurde in der Vereinbarung nicht geregelt.