Die USA wollen den Friedensprozess in Afghanistan beschleunigen. Das teilte der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad nach einem dreitägigen Besuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul in der Nacht zu Donnerstag mit. Bei seinen Treffen mit Vertretern der Regierung, Zivilgesellschaft und anderen Politikern habe er betont, die USA wollten auf Diplomatie setzen und auf breitere internationale Unterstützung, um schnellere Fortschritte im Friedensprozess zu erzielen.
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Soldaten der afghanischen Armee bei einer Zeremonie. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sondergesandte und sein Team hätten «verschiedene Optionen» in Kabul diskutiert, um den Prozess voranzutreiben und seien auf breite Unterstützung für die Notwendigkeit, schneller voranzukommen, gestossen.

Es war der erste Besuch Khalilzads in Kabul unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden. Lokale Medien berichteten, die USA hätten eine grosse, internationale Afghanistan-Konferenz vorgeschlagen, bei der die Vereinten Nationen eine gewichtige Rolle spielen sollten.

Das Weisse Haus steht unter Druck, rasch zu handeln. Unter US-Präsident Donald Trump hatte Khalilzad ein Abkommen mit den Taliban geschlossen, das den Abzug der US- und internationalen Truppen aus Afghanistan bis 1. Mai vorsieht. Gleichzeitig verpflichteten sich die Taliban darin, mit der Regierung in Kabul Friedensgespräche aufzunehmen. Diese laufen seit September des Vorjahres, allerdings ohne nennenswerte Fortschritte. Die Gewalt im Land dauert an.

Die Taliban bestehen weiter auf die Einhaltung des Abkommens mit den USA. Beobachter befürchten, dass bei einem Abzug der internationalen Truppen ohne politische Lösung des Konflikts das Land in einen neuen Bürgerkrieg abdriften könnte.

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