Die Taliban sollen sich in Südafghanistan der Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben. Dies der Vorwurf der USA.
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Streitkräfte im Kampf gegen die Taliban. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA werfen den Taliban mögliche Kriegsverbrechen vor.
  • Diese sollen sich bei Kämpfen in Südafghanistan, genauer in Kandahar, zugetragen haben.
  • Die verantwortlichen Mörder müssten zur Rechenschaft gezogen werden, so die USA.

Die USA werfen den militant-islamistischen Taliban mögliche Kriegsverbrechen in von ihnen kürzlich eroberten Gebieten in Afghanistan vor. Im Bezirk Spin Boldak der Provinz Kandahar im Süden des Landes hätten Taliban-Kämpfer Dutzende Zivilisten aus Rache massakriert. Dies hiess es in einem am Montag von der US-Botschaft veröffentlichten Tweet.

Taliban werfen Anschuldigungen zurück

Diese Morde könnten Kriegsverbrechen darstellen, daher müssten die verantwortlichen Taliban-Kämpfer oder Taliban-Kommandeure zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Taliban-Führung müsse für die Verbrechen ihrer Kämpfer verantwortlich gemacht werden, hiess es weiter. «Wenn Sie Ihre Kämpfer jetzt nicht kontrollieren können, haben Sie später nichts in der Regierung zu suchen.»

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Trump wird die Schuld am Afghanistan-Choas gegeben. Im Bild: Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - keystone

Die Taliban wiesen die Vorwürfe kategorisch zurück und bezeichneten sie als Propaganda des Feindes. Den Islamisten zufolge wurden zwei Menschen in Spin Boldak in einer persönlichen Fehde getötet. Man bemühe sich, die Täter festzunehmen und den Fall zu untersuchen.

In der Vergangenheit waren allen Kriegsparteien immer wieder Kriegsverbrechen vorgeworfen worden. Zuletzt hatte die Anzahl getöteter Zivilisten in dem Land UN-Angaben zufolge Rekordwerte erreicht.

40 Todesopfer

Seit Anfang Mai haben die Taliban bei mehreren Offensiven mehr als 160 Bezirke des Landes hinzuerobert. Den Bezirk Spin Boldak in Kandahar, der an Pakistan grenzt, hatten sie Mitte Juli überrannt.

Einem Bericht der afghanischen Menschenrechtskommission vom Samstag zufolge verübten die Taliban in der Folge Vergeltungsmassnahmen gegen Regierungsbeamte sowie Anwohner. Diese hatten während einer versuchten Rückeroberung des Bezirks die Sicherheitskräfte begrüsst.

Die Kommission habe 40 Personen identifiziert, die seit dem 16. Juli in dem Bezirk von Taliban getötet worden seien.

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