Im Konflikt in Afghanistan drängen die USA auf einen baldigen Beginn von Friedensgesprächen zwischen den Taliban und der Kabuler Regierung.
Taliban
Inhaftierte Taliban warten im Parwam-Gefängnis auf ihre Freilassung. Mehr als 400 Taliban können so nach Regierungsangaben zunächst freikommen. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA wollen die Verhandlungen mit den Taliban vorantreiben.
  • Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad warnt vor einer weiteren Eskalation.

«Ein neues Datum ist im Gespräch», sagte der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad am Freitag (Ortszeit) bei einer Telefonschalte mit Journalisten.

American Hostage Envoy
Zalmay Khalilzad fordert rasche Verhandlungen mit den Taliban. - keystone

«Wir wollen so schnell wie möglich zu innerafghanischen Verhandlungen kommen.» Nach einer Vereinbarung der USA mit den Taliban hätten die Gespräche am 10. März beginnen sollen. Wegen Differenzen unter anderem in der Frage der Entlassung von Gefangenen durch beide Seiten hatten sie sich aber verzögert.

Gefangenenaustausch als Bedingung

Der Gefangenenaustausch war als Vorbedingung für innerafghanische Friedensgespräche in ein Abkommen aufgenommen worden, das die USA mit den Taliban am 29. Februar in Doha unterzeichneten.

trump
Trump wird die Schuld am Afghanistan-Choas gegeben. Im Bild: Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - keystone

Die Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt, weil die Taliban direkte Gespräche mit ihr abgelehnt hatten. Bis zu 5000 inhaftierte Taliban sollten im Tausch gegen 1000 von den Rebellen festgehaltene Gefangene freikommen. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hatte später angeordnet, zunächst 1500 Gefangene schrittweise freizulassen.

Abzug internationaler Truppen aus Afghanistan

Das Abkommen zwischen den USA und den Taliban sollte den Weg für einen Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan ebnen. Khalilzad kündigte an, bald wieder nach Afghanistan zu reisen.

afghanistan
US-Soldaten im Einsatz gegen die Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - AFP/Archiv

Der Sondergesandte warnte, eine weitere Eskalation der Gewalt könne innerafghanische Gespräche untergraben.

Zuletzt hatten tödliche Anschläge auf eine Entbindungsstation in der afghanischen Hauptstadt Kabul und auf eine Beerdigung in der östlichen Provinz Nangarhar Entsetzen ausgelöst. Die USA machten die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Bluttaten verantwortlich.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AngstAschraf GhaniGewaltIslamischer StaatTalibanRegierung