Einen Tag nach der Drohung von US-Präsident Donald Trump, iranische Patrouillenboote im Persischen Golf zu zerstören, haben die iranischen Revolutionsgarden den USA ihrerseits mit einer «entschlossenen Reaktion» auf einen solchen Schritt gedroht.
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Bild der US-Marine von Vorfall in Persischem Golf. - Navy Office of Information/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trump drohte mit Zerstörung iranischer Patrouillenschiffe.

«Wir erklären gegenüber den Amerikanern, dass wir absolut entschlossen sind und es ernst meinen», sagte der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, am Donnerstag im Staatsfernsehen.

Auf einen US-Militäreinsatz werde der Iran «effizient und schnell» reagieren, betonte Salami. Die iranische Marine sei angewiesen worden, US-Kriegsschiffe und US-Soldaten anzugreifen, «sollten sie die Sicherheit unserer Boote oder Kriegsschiffe gefährden», sagte Salami weiter. Zuvor hatte Trump nach eigenen Angaben die US-Marine angewiesen, iranische Patrouillenboote im Persischen Golf zu zerstören, sollten diese sich US-Kriegsschiffen gefährlich nähern.

Vergangene Woche hatten nach US-Angaben elf Schnellboote der iranischen Revolutionsgarden in internationalen Gewässern im Persischen Golf Schiffe von US-Marine und US-Küstenwache provoziert. Demnach kamen die Patrouillenboote den US-Schiffen immer wieder mit grosser Geschwindigkeit sehr nahe. Die Revolutionsgarden gaben später der US-Marine die Schuld: Deren Schiffe hätten mit «unprofessionellem und provokativem Verhalten» iranische Manöver gestört.

Salami bekräftigte am Donnerstag den Vorwurf, dass sich die US-Streitkräfte «gefährlich» verhalten hätten und deutete an, dass es unter den US-Marineangehörigen im Persischen Golf Coronavirus-Fälle geben könnte. Während des Vorfalls vergangene Woche sei es in den US-Marine-Einheiten zu «Turbulenzen und Chaos» gekommen. Dies sei ein Hinweis darauf, dass das US-Kommando «durch die Corona-Krankheit geschwächt» sein könnte, sagte Salami.

Der Iran und die USA gehören zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Die Spannungen zwischen den beiden Erzfeinden haben sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Die gezielte Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad weckte im Januar international Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts.

Ein weiteres Mal verschärften sich die Spannungen am Mittwoch, als der Iran seinen ersten Militärsatelliten ins All schoss. US-Aussenminister Mike Pompeo drohte Teheran mit Konsequenzen. Die Bundesregierung bezeichnete das iranische Raketenprogramm insgesamt als «inakzeptabel».

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