US-Sondergesandter Kellogg besucht Belarus
Die USA suchen nach Wegen, den Ukraine-Konflikt zu beenden und setzen dabei auf Belarus.

Vor dem Hintergrund stockender Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende hat Keith Kellogg, der US-Sondergesandte für die Ukraine, den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko getroffen. «Die ständige Sorge, die wir haben, betrifft eine Krise, die eskalieren und wachsen kann, wenn wir sie nicht vorsichtig und weise angehen», sagte Kellogg auf einem Video, das die staatliche Nachrichtenagentur Belta veröffentlichte. Lukaschenko gilt als enger Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin.
Kellogg ist der ranghöchste US-Politiker, der in den letzten Jahren Minsk besucht hat. Viele westliche Länder erkennen Lukaschenko seit der umstrittenen Wahl im Jahr 2020 nicht mehr als rechtlich gewählten Präsidenten von Belarus an.
Lukaschenkos Rolle im Ukraine-Konflikt
Zugleich könnte der 70-Jährige eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Kriegs in der Ukraine spielen. Er gilt als wichtiger Gesprächspartner Putins. Russland hatte zu Kriegsbeginn die Ukraine auch über belarussisches Gebiet angegriffen.

Später allerdings verhandelten Kiew und Moskau zuerst in Minsk; auch die Gefangenenaustausche werden an der ukrainisch-belarussischen Grenze vollzogen. Im Gegensatz zu Putin, der zuletzt einmal mehr Ansprüche auf die gesamte Ukraine anmeldete, ist Lukaschenko politischen Beobachtern zufolge an einer schnellen diplomatischen Regulierung des Kriegs interessiert.