Während der Rest der Welt mit den Corona-Impfungen vorwärtsmacht, steigen in Afrika die Infektionszahlen. Unicef warnt vor drastischen Folgen für die Kinder.
Unicef
Gemäss Unicef sehen die Zukunftschancen wegen Corona für Kinder in Afrika nicht gut aus. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Afrika kämpft mit der dritten Corona-Infektionswelle.
  • Die Zukunftsperspektive von Kindern ist laut Unicef zunehmend bedroht.
  • So kehrten etwa Millionen Kinder nach den Öffnungen nicht mehr in die Schulen zurück.

Die aktuell durch Afrika schwappende dritte Corona-Infektionswelle nimmt immer mehr Kindern auf dem Kontinent die Zukunftsperspektiven. Laut dem UN-Kinderhilfswerk (Unicef) verlieren im südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas viele Kinder ihre Eltern und Grosseltern. Zudem sind sie Stress, häufigerem Missbrauch im häuslichen Umfeld, sozialer Isolierung und Bildungsrückschlägen ausgesetzt.

«Covid-19 war ein verheerender Rückschlag für die Bildung. Nach Unicef-Schätzungen kehrten neun Millionen Kinder im östlichen und südlichen Afrika nie in die Schulen zurück, als die öffneten.» Das sagte Unicef-Sprecher James Elder am Freitag. Seit Jahresbeginn seien 50 Millionen Menschen im südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas in extreme Armut gerutscht.

Namibia verzeichnet höchste Todesrate des Kontinents

Bei der Zahl der nachgewiesenen neuen Corona-Fälle weist der Kontinent aktuell stark steigende Werte auf. In Namibia - das vergangene Woche die höchste Todesrate des Kontinents verzeichnete - sei die Gesundheits-Infrastruktur am Rande ihrer Belastbarkeit. Das gelte auch für die Demokratische Republik Kongo und Südafrika.

Namibia
Menschen stehen im Zentrum in Windhoek, Namibia, Schlange, um sich testen zu lassen. - Keystone

In Uganda sei die Zahl der Ansteckungen zwischen März und Juni um 2800 Prozent angestiegen. «Die Verfügbarkeit von Sauerstoff wird in Uganda zur Frage von Leben und Tod», betonte Elder. Laut Unicef entfallen auf Afrika lediglich 1,5 Prozent der bislang weltweit verabreichten Impfstoffdosen.

Das Coronavirus hatte sich zunächst relativ langsam auf dem Kontinent verbreitet. Insgesamt wurden bisher rund 5,3 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert, knapp 140' 000 Menschen starben bisher an den Folgen. Nach Expertenansicht könnte die Dunkelziffer auf dem Kontinent mit 1,3 Milliarden Einwohnern noch deutlich höher liegen.

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