Drei Jahrzehnte nach dem Ende der Rassentrennung in Südafrika wird ein ungeklärter Mordfall neu untersucht.
Figur mit Waage als Symbol für Gerechtigkeit
30 Jahre nach Aufhebung der Rassentrennung in Südafrika wird ein bislang ungelöster Mordfall erneut aufgerollt. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Drei Jahrzehnte nach dem Ende der Rassentrennung in Südafrika rollt die Justiz des Landes den Fall der Ermordung von vier Anti-Apartheid-Aktivisten neu auf. Das Justizministerium in Pretoria teilte am Freitag mit, die Ermittlungen zu dem Mord an den sogenannten Cradock Four im Jahr 1985 würden wieder aufgenommen. Justizminister Ronald Lamola erklärte, die Aufklärung des Falls sei nötig, denn noch immer warteten die Angehörigen der Opfer darauf zu erfahren, wer die Täter waren.

Die vier Aktivisten Matthew Goniwe, Sparrow Mkonto, Fort Calata und Sicelo Mhlauli waren damals auf dem Heimweg in die südliche Stadt Cradock entführt und ermordet worden. Tage später wurden ihre von Brand- und Stichwunden übersäten Leichen entdeckt. Die Umstände des Verbrechens wurden nie vollständig aufgeklärt. Alle vier galten als offene Kritiker des auf Rassentrennung basierenden Apartheidsystems.

Ehemalige Untersuchungen ohne Ergebnis

1987 und 1993 habe es Ermittlungen zu dem Fall gegeben, erklärte Justizminister Lamola. Diese hätten jedoch «mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet». Die staatlichen Sicherheitskräfte standen im Verdacht, wurden jedoch nie zur Rechenschaft gezogen.

Nach dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 war es die Aufgabe der Kommission für Wahrheit und Versöhnung (TRC), die Verbrechen der Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie kam zu dem Schluss, dass Regierung, Polizei und Sicherheitskräfte des Apartheid-Regimes für ein «systematisches Muster von Misshandlungen» verantwortlich waren, das zum «Tod und Verschwinden von Aktivisten» führte.

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