Die Unesco warnt, dass Wasserknappheit zu Konflikten führen kann und fordert Zusammenarbeit in dem Bereich. Der Verbrauch steigt jedes Jahr um ein Prozent.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in vielen Gegenden der Welt keine Selbstverständlichkeit. Die Klimakrise verstärkt das Problem zusätzlich.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in vielen Gegenden der Welt keine Selbstverständlichkeit. Die Klimakrise verstärkt das Problem zusätzlich. - Mahesh Kumar A./AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wasserknappheit kann auf der ganzen Welt Konflikte anfachen, warnt die Unesco.
  • Die Hälfte der Weltbevölkerung leidet zumindest saisonal unter Wasserknappheit.
  • Zwei Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser.
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Die zunehmende Wasserknappheit kann nach Ansicht der UN-Kulturorganisation Unesco Konflikte auf der ganzen Welt anfachen. «Wenn wir den Frieden bewahren wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, um die Wasserressourcen zu schützen, sondern auch, um die regionale und globale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken», sagte die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay, anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen Wasserberichts der Organisation.

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Weltweit wird Wasser knapp. - Keystone

Demnach leidet etwa die Hälfte der Weltbevölkerung derzeit zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit. Mehr als zwei Milliarden Menschen leben demnach ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser und 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäreinrichtungen benutzen. Einem UN-Ziel zufolge sollen diese Missstände bis 2030 beseitigt werden – das kann voraussichtlich aber nicht erreicht werden.

Grossteil des Wasserbedarfs für Landwirtschaft

Der weltweite Süsswasserverbrauch steigt den Angaben zufolge jährlich um ein Prozent. Grund dafür seien etwa Änderungen bei der Ernährung, hiess es. Auch wenn knapp 70 Prozent des aus dem natürlichen Kreislauf entnommenen Süsswassers auf die Landwirtschaft entfalle, seien für den Anstieg des Wasserbedarfs vor allem die Industrie (20 Prozent) und die Haushalte (10 Prozent) verantwortlich.

Diese Wasserknappheit hat nach Ansicht der Unesco das Potenzial, Konflikte anzufachen. Zum Beispiel habe die Entwässerung von Sumpfgebieten in der Sahelzone in Afrika – etwa durch schlecht durchdachte Wassererschliessungsprojekte – zu Streitigkeiten über den Zugang zu Wasser und fruchtbarem Land geführt. Daher empfehle die Unesco mehr Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Wassernutzung.

Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich von der Unesco und deren World Water Assessment Programme für UN-Water erstellt.

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