UN: Weitere Zusammenstösse in syrischer Provinz Suwaida
In Suwaida kam es erneut zu Kämpfen zwischen Drusenmilizen und sunnitischen Beduinen. Laut UN werden Falschinfos gezielt zur Eskalation genutzt.

In der syrischen Provinz Suwaida ist es nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros erneut zu Zusammenstössen zwischen lokalen Bevölkerungsgruppen gekommen. Einige Gruppen versuchten gezielt, mit Falschinformationen zu weiterer Gewalt anzustiften, sagte eine Sprecherin des Büros in Genf. In Suwaida sind Konflikte zwischen drusischen Milizen und sunnitischen Beduinen ausgebrochen.
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind die Krankenhäuser in der Provinz durch sehr viele Verletzte überfordert. Das UNHCR kann Vertriebene mit Hilfsmaterial wie Decken und Solarlampen wegen der Sicherheitslage nicht erreichen. Ein Lagerhaus des syrischen Roten Halbmonds mit Hilfsmaterial sei durch Beschuss beschädigt worden, hiess es.
Hinrichtungen und Entführungen als Kriegsstrategie
Das UN-Menschenrechtsbüro spricht von glaubhaften Berichten über Menschenrechtsverletzungen. «Dazu gehören Hinrichtungen im Schnellverfahren und willkürliche Tötungen, Entführungen, Zerstörung von Privateigentum und Plünderungen von Häusern» teilte das Büro mit. In den Berichten würden als Täter «Mitglieder der Sicherheitskräfte und Personen, die mit den Übergangsbehörden in Verbindung stehen, sowie andere bewaffnete Elemente aus dem Gebiet, einschliesslich Drusen und Beduinen» genannt.