Umstrittene Stiftung in Gaza setzt Hilfen nur für Frauen aus
Die Gaza Humanitarian Foundation stoppt vorerst Frauenhilfen wegen angeblicher Hamas-Pläne.

Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat angekündigt, sie werde wegen angeblich geplanter Aktionen der islamistischen Hamas vorerst Verteilungen von Hilfsgütern aussetzen, die ausschliesslich für Frauen im Gazastreifen gedacht sind.
Bei einem Hilfszentrum in Chan Junis im Süden des Gebiets hätten sich im Laufe des Tages Hunderte Männer versammelt. «Wir wurden von vertrauenswürdigen lokalen Quellen darüber informiert, dass diese Männer zur Hamas gehören und planten, den Ort zu stürmen», teilte die von Israel und den USA unterstützte Stiftung mit.
«Wir erhielten ausserdem glaubwürdige Informationen darüber, dass Hamas-Mitglieder planten, als Frauen verkleidet die nur für Frauen bestimmten Ausgaben zu infiltrieren», hiess es in einer Stellungnahme weiter.
Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.
Die Stiftung habe beschlossen, ab Freitag an keiner ihrer Ausgabestellen mehr Hilfsgüter exklusiv an Frauen zu verteilen. «Diese Entscheidung wollen wir nicht treffen, sie wurde uns von der Hamas aufgezwungen.» Es sei noch unklar, wann die Ausgaben, die sich ausschliesslich an Frauen richten, wieder aufgenommen würden.
Die Stiftung ist umstritten, auch weil es immer wieder Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der von ihr betriebenen Verteilstellen gibt.