Als die Hamas im Israel-Krieg ein Festival angriff, fand Laura Kadar Blajman Schutz in einem Wohnwagen. Wie sie überleben konnte, versteht sie bis heute nicht.
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Laura Kadar Blajman kehrt zu dem Wohnwagen zurück, der am 7. Oktober ihr Leben rettete. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laura Kadar Blajman versteckte sich beim Festival-Massaker in einem Wohnwagen.
  • Die Hamas-Kämpfer merkten jedoch, dass ihre Gruppe sich dort verschanzt hatte.
  • Blajman betete für einen schnellen Tod – denn als Geisel wollte sie nicht enden.
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Am 7. Oktober hat die Hamas auf dem Supernova-Festival in der israelischen Wüste ein Blutbad angerichtet. Mindestens 260 Menschen wurden bei dem Angriff getötet. 100 weitere verschleppten die Terroristen in den Gazastreifen.

Laura Kadar Blajman war auch auf dem Festival – sie entging dem Massaker im Israel-Krieg nur knapp. Als die Hamas-Kämpfer das Feuer auf die Feiernden eröffneten, fand sie mit ihrem Ehemann und Freunden Unterschlupf in einem Wohnwagen.

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Allein auf dem Festival-Gelände töteten die Terroristen 260 Menschen.
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Viele Festival-Besucher wurden in den Gazastreifen verschleppt.
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Wie sie das Massaker überleben konnte, versteht Laura Kadar Blajman noch immer nicht.

Knapp einen Monat später kehrt sie an den Ort des Geschehens zurück und erzählt von ihren traumatischen Erlebnissen. Die Hamas habe nämlich schnell bemerkt, dass sie sich in dem Wohnwagen versteckten.

«Mein Mann spricht Arabisch. Er hörte sie sagen: ‹Hier sind Lebende drin, kommt hierher›», sagt Blajman gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. «An diesem Punkt haben wir uns alle voneinander verabschiedet.»

Überlebende im Israel-Krieg: «Es wird immer schwieriger»

Sechs Stunden lang versuchten die Terroristen, in das Versteck einzudringen. «Ich habe gebetet, dass ich schnell sterbe», erklärt die junge Frau. «Weil ich wusste, dass ich lieber sterben will, als als Geisel nach Gaza entführt zu werden.»

Die Hamas habe auf den Wohnwagen geschossen und sogar das Schloss zerstört. «Aber aus irgendeinem Grund konnten sie die Tür nicht öffnen», so Blajman. Wie sie den Angriff im Israel-Krieg überleben konnte, versteht sie bis heute nicht so richtig.

«Die letzten zwei Wochen bin ich nicht aus dem Bett gekommen», gesteht sie. «Ich dachte die ganze Zeit, die Dinge werden einfacher, aber das stimmt nicht. Es wird schwieriger.»

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Mit jedem Tag, der vergehe, vermisse sie ihre Freunde mehr und mache sich immer mehr Sorgen um die Geiseln. «Ich will nur, dass alles endet», hält die Israelin fest. «Damit ich versuchen kann, meine Wunden zu lecken und zu verstehen, was mit mir passiert ist.»

Aber noch könne sie das nicht. «Nicht, solange meine Freunde noch im Gazastreifen festgehalten werden.»

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