Über 200 Einwohner verklagen Jakartas Gouverneur wegen Hochwasser
Mehr als 200 Einwohner von Jakarta haben den Gouverneur der indonesischen Hauptstadt verklagt. Grund dafür sind die schweren Überschwemmungen zum Jahreswechsel.

Das Wichtigste in Kürze
- Über 200 Einwohner haben den Gouverneur von Jakarta verklagt.
- Die Stadt verfüge über kein Frühwarnsystem und einen mangelnden Katastrophenschutz.
- Zum Jahreswechsel hatten heftige Überschwemmungen 67 Todesopfer gefordert.
Nach den jüngsten tödlichen Überschwemmungen in Jakarta haben mehr als 200 Einwohner den Gouverneur der indonesischen Hauptstadt, Anies Baswedan, verklagt. Sie haben eine Sammelklage beim Bezirksgericht eingereicht.
Darin werfen sie dem Gouverneur vor, weder für ein Frühwarnsystem noch für wirksame Notfallmassnahmen gesorgt zu haben, mit denen es weniger Opfer und niedrigere Schäden gegeben hätte. Das teilte ihr Anwalt Alvon Kurnia Palma am Dienstag mit.

Nach Angaben des Anwalts fordern die Kläger eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet knapp drei Millionen Euro. Die Massnahme sei auch als Warnung an andere örtliche Regierungen gedacht.
Sie sollen sich künftig stärker um den Katastrophenschutz kümmern. Das sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Vor Jakartas Rathaus demonstrierten Dutzende Aktivisten gegen den Gouverneur.
Schwere Überschwemmungen am Jahreswechsel
Sintflutartiger Regen hatte zum Jahreswechsel zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen in der indonesischen Hauptstadt geführt. In deren Ballungsraum leben rund 30 Millionen Menschen.

Mindestens 67 Menschen starben, nach Schätzung eines Unternehmerverbands entstanden Schäden und finanzielle Verluste in Höhe von 65 Millionen Euro. Laut indonesischer Katastrophenschutzbehörde war es der heftigste Monsunregen in Jakarta seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert.