Über 150 gefährdete Geier im Süden Afrikas verendet
Mindestens 150 vom Aussterben bedrohte Geier sind im Süden Afrikas vergiftet worden und dadurch verendet.

Das Wichtigste in Kürze
- Über 150 Geier sind im Süden Afrikas durch vergiftetes Fleisch verendet.
- Oft sind es Wilderer, die das Fleisch vergiften.
- Aktuell ist Brutsaison, die Küken werden ohne ihre Eltern nicht überleben.
Am Freitag wurden im nördlichen Distrikt Chobe in Botsuana mehr als 50 verstorbene Weissrückengeier entdeckt, teilte die Geierschutzorganisation Vulpro mit.
Bereits am Donnerstag waren etwa 100 Vögel im südafrikanischen Krüger-Nationalpark tot aufgefunden worden. In beiden Fällen starben die Weissrückengeier, nachdem die Tiere den Kadaver eines vergifteten Büffels gefressen hatten.
Im südlichen Afrika werden immer wieder Geier vergiftet, häufig stecken Wilderer dahinter. Sie wollen damit verhindern, dass in der Luft kreisende Geier Wildhüter auf ihre Verbrechen aufmerksam machen.
Aktuelle Brutsaison verschlimmert Situation
Verschlimmert werde die Situation durch die derzeit laufende Brutsaison, sagte Vulpro-Gründer Kerri Wolter der Nachrichtenagentur AFP. Die Küken könnten ohne ihre Eltern nicht überleben. Einige Tiere wurden amputiert aufgefunden. Nichtregierungsorganisationen zufolge werden ihre Köpfe manchmal in der traditionellen Medizin genutzt.
Weissrückengeier stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN. Im Juli 2019 wurden in Botsuana mehr als 500 vom Aussterben bedrohte Geier tot aufgefunden, darunter auch Weissrückengeier. Sie hatten das vergiftete Fleisch dreier gewilderter Elefanten gefressen.