Nashorn-Hörner werden in Südafrika radioaktiv gemacht

Anna Baumert
Anna Baumert

Südafrika,

Aufgrund ihrer Hörner haben viele Wilderer es auf Nashörner abgesehen. Um die Tiere zu schützen, injizieren Forschende ihnen nun radioaktive Isotope.

Nashorn
Im Rahmen des Projekts «Rhisotope» wird ein Nashorn betäubt, bevor ein Loch in sein Horn gebohrt wird und vorsichtig Isotope eingesetzt werden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Südafrika werden jedes Jahr Hunderte Nashörner illegal erlegt.
  • Mit einer neuen Methode wollen Forschende die Wilderei eindämmen.
  • Sie injizieren den Hörnern radioaktive Isotope, die am Zoll auffallen würden.

Südafrika hat mit rund 16'000 Tieren die grösste Population an Nashörnern.

Doch diese lockt auch zahlreiche Wilderer an. Jedes Jahr werden schätzungsweise 500 Nashörner illegal getötet.

Das Horn der Tiere zu entfernen, reduziert einer Analyse zufolge die Wilderei. Doch das Horn wächst nach und wird dann wieder attraktiv für Wilderer.

Ein Projekt der südafrikanischen Universität von Witwatersrand in Johannesburg hat deshalb einen anderen Ansatz zum Schutz der Nashörner. Dabei wird eine auf den ersten Blick spezielle Methode angewandt: Die auf dem Schwarzmarkt begehrten Hörner werden radioaktiv gemacht.

Radioaktive Hörner kommen nicht durch Zoll

Dabei injizieren sie die Hörner mit radioaktiven Isotopen, wie der «Guardian» berichtet. Im Rahmen des Projekts, an dem Nuklear-Experten und Naturschützern beteiligt sind, wurde diese Methode am Donnerstag bei fünf Tieren angewandt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte man einen solchen Versuch durchgeführt. Die Hörner von 20 Nashörnern einer Auffangstation wurden mit radioaktiven Isotopen injiziert.

Die Idee dahinter: Radioaktive Isotope sind bereits in geringen Mengen von Strahlungsdetektoren an Flughäfen und Grenzen erkennbar. Tests ergaben, dass die radioaktiven Nashorn-Hörner sogar versteckt in vollen Schiffscontainern aufgespürt werden können.

Hast du schon mal ein Nashorn in freier Wildbahn gesehen?

James Larkin, der wissenschaftliche Leiter des «Rhisotope Project», sagt: «Selbst ein Horn mit einer deutlich geringeren Radioaktivität als der in der Praxis verwendeten löste bei Strahlungsdetektoren erfolgreich Alarm aus.»

Das führt dann wiederum dazu, dass Wilderer und Schmuggler festgenommen werden können – und die Wilderei hoffentlich eingedämmt wird.

Nashörnern droht keine Gefahr

Für die Tiere sei das Vorgehen derweil völlig ungefährlich, betonen die Forscher. Tests aus der Pilotstudie hätten ergeben, dass das radioaktive Material für die Nashörner nicht schädlich sei.

«Wir haben wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen, dass das Verfahren für das Tier völlig sicher ist», so Larkin. «Und das Horn durch die internationalen nuklearen Sicherheitssysteme des Zolls nachweisbar ist.»

Kommentare

User #4803 (nicht angemeldet)

super aber ich hoffe das sie nicht krank werden wenn sie es bei den Nashörner machen

User #4360 (nicht angemeldet)

Und?Das Horn ist trotzdem ab und das Tier verendet....Sinnlos

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