Die Wahlen in Belarus stehen international in der Kritik. Die oppositionelle Tichanowskaja sagt, dass Lukaschenko nach einem Machtwechsel vor Gericht käme.
Swetlana Tichanowskaja
Eines der Gesichter der Opposition in Belarus: Swetlana Tichanowskaja. - sda
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss Tichanowskaja könne Lukaschenko auch nach einem Machtwechsel im Land bleiben.
  • Allerdings würde er vor Gericht landen und sich seinen Taten stellen müssen.
  • Die Regierungswahlen in Belarus stehen seit über einem Monat international in Kritik.

Die belarussische oppositionelle Swetlana Tichanowskaja glaubt, dass Staatschef Alexander Lukaschenko nach einem Machtwechsel vor Gericht landen wird. Auch bei einem Sieg der Opposition könne Lukaschenko weiter im Land bleiben. Dies sagte Tichanowskaja am Donnerstag in einem Interview mit dem polnischen Sender «TVN24».

belarus news
Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus (Weissrussland). - Keystone

«Er ist ein Bürger wie alle anderen. Wenn er in Belarus bleiben will, warum nicht?» Allerdings werde es nach einem Machtwechsel eine gerechte Justiz geben, der sich Lukaschenko stellen müsse. Auch alle anderen, die Schuld an der Tötung, Misshandlung oder Inhaftierung von Demonstranten hätten, würden zur Verantwortung gezogen.

Abstimmung steht in internationaler Kritik

Lukaschenko hatte sich nach der Präsidentenwahl vor einem Monat mit mehr als 80 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen. Die Opposition hält dagegen die 37-jährige Tichanowskaja für die wahre Gewinnerin. Die Abstimmung steht international als grob gefälscht in der Kritik. Seit dem neunten August gibt es täglich Proteste, bei denen die Sicherheitskräfte teilweise brutal vorgingen.

Proteste in Belarus
Polizisten treten bei Protesten nach den Präsidentschaftswahlen in Belarus auf einen am Boden liegenden Demonstranten ein. - dpa

Tichanowskaja hält sich derzeit in Polen auf, wo sie unter anderem an einem Wirtschaftsforum teilnimmt. Die Oppositionelle lebt inzwischen im Exil im benachbarten EU-Land Litauen. Sie war unter Druck der Behörden dorthin ausgereist.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AbstimmungEUOppositionGericht