«The Line»: Saudi-Arabiens Mega-City könnte Wetter verändern
Ein Experte für Atmosphärenphysik warnt: Die Mega-Stadt «The Line» in Saudi-Arabien könnte das Wetter in der Umgebung beeinflussen.

Die geplante Stadt «The Line» in Saudi-Arabien sorgt für internationale Diskussionen. Der Bau ist Teil des gigantischen NEOM-Projekts und soll 170 Kilometer lang und bis zu 500 Meter hoch werden.
Atmosphärenphysiker Donald Wuebbles, Professor an der University of Illinois, berät das Projekt. Er warnt nun vor möglichen Folgen für das lokale Wetter.

Laut «Futurezone» könnten Regenfälle, Wind- und Sandstürme in der Wüstenregion durch die Stadt provoziert werden. Wuebbles fordert laut «Futurezone» weitere Studien, um Risiken für die Region besser abschätzen zu können.
Experten warnen vor Wetterveränderungen durch «The Line»
Die «Financial Times» berichtet, dass auch ein weiteres Mitglied des NEOM-Beratungsausschusses die Bedenken von Wuebbles teilt. Besonders die enorme Länge und Höhe der Stadt könnten lokale Wettermuster verändern.
So könnten dichte Bebauung und versiegelte Flächen Starkregenereignisse auslösen. In der Wüste versickert der Regen jedoch kaum, was die Grundwasserbestände nicht verbessert.
Auch die geplanten riesigen Photovoltaikanlagen könnten das Wetter beeinflussen. Eine Studie der Universität Hohenheim in Deutschland zeigt zudem: Solche Anlagen könnten die Regenmenge in der Region um bis zu zehn Millimeter erhöhen.
Unklare Folgen und offene Fragen
Wie gravierend die Effekte tatsächlich sein werden, ist noch unklar. Wuebbles fordert laut «Futurezone», dass die möglichen Wetterveränderungen weiter erforscht werden.
Die Stadt setzt auf erneuerbare Energien und will klimaneutral sein. Dennoch steht der massive Einsatz von Zement und die damit verbundenen Emissionen in der Kritik.
Die Bauarbeiten an «The Line» laufen bereits, wie aktuelle Luftaufnahmen zeigen. Doch die Diskussion über die Folgen für das Klima und Wetter in Saudi-Arabien ist noch nicht abgeschlossen.