Mehr als 3000 handverlesene Personen, ausschliesslich männlich, nahmen an der Taliban-Versammlung in Kabul teil. Es gab mehrere Anschläge.
Kabul
Die Taliban-Versammlung in Kabul. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem dreitägigen Treffen veröffentlichten die Taliban ihre Abschlusserklärung.
  • Bei der Versammlung in Kabul gab es keine Fortschritte bei Frauenrechten.

Die erste grosse Versammlung der in Afghanistan regierenden Taliban ist ohne nennenswerte Fortschritte in Fragen etwa der Frauenrechte oder der politischen Teilhabe zu Ende gegangen.

Mehr als 3000 handverlesene, ausschliesslich männliche Gelehrte, einflussreiche Personen und Stammesvertreter der militant-islamistischen Gruppe waren in der Hauptstadt Kabul zusammengekommen. Trotz mehrerer Anschläge der verfeindeten Terrormiliz IS war das dreitägige Treffen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen fortgeführt worden.

In der Abschlusserklärung vom Samstag ging es massgeblich um die förmliche Anerkennung der Taliban-Regierung, die sich nach der gewaltsamen Machtübernahme im August 2021 installiert hatte, sowie darum, Ergebenheit gegenüber dem obersten Führer Haibatullah Achundsada zu demonstrieren.

Kabul
Mädchen bereiten sich im Sommer 2021 in einer Schule in Kabul auf den Unterricht vor. (Archivbild) - Keystone

Zudem wurde die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die Taliban-Regierung anzuerkennen und eingefrorene Konten mit Staatsgeldern freizugeben. Achundsada verkündete, das Gesetz Gottes in Afghanistan durchsetzen zu wollen, selbst wenn die Welt mit einer Atombombe gegen die Taliban vorginge. Bislang hat kein Land das Taliban-Regime anerkannt.

Zeitgleich hatten Vertreter der Taliban Gespräche mit einer US-Delegation in Katars Hauptstadt Doha geführt. Die US-Sondergesandte für afghanische Frauen und Mädchen, Rina Amiri, hatte sich «enttäuscht» geweigert, teilzunehmen. Das internationale Engagement habe bislang keine bedeutsamen Durchbrüche für afghanische Frauen, Mädchen und andere gefährdete Bevölkerungsgruppen erzielt, twitterte Amiri am Samstag.

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