Taliban

Taliban greifen Süden Afghanistans an – Hunderte flüchten

Keystone-SDA
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Afghanistan,

Seit Tagen kämpfen die Taliban gegen afghanische Streitkräfte in der südafghanischen Provinz Helmand. Hunderte Familien sind vor den Kämpfen geflüchtet.

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Anwohner versammeln sich in einer Moschee, um Frieden und Waffenstillstand zwischen den Taliban-Kämpfern und der Regierung im Bezirk Nawa in der resistenten Provinz Helmand, Afghanistan, zu fordern. - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Familien flüchteten vor Taliban-Kämpfen im Süden Afghanistans.
  • Der afghanische Regierungssprecher fordert die Taliban auf, die Kämpfe einzustellen.
  • Vertreter der Taliban und der Regierung hatten im September Gespräche aufgenommen.

In der südafghanischen Provinz Helmand sind Hunderte Familien vor Kämpfen geflohen. Seit Tagen sind afghanische Streitkräfte nach einer Taliban-Offensive auf die Provinzhauptstadt in schwere Gefechte verwickelt, wie Provinzpolitiker am Montag berichteten. Es gebe eine unbekannte Anzahl Opfer auf allen Seiten.

Regierungssprecher Sedik Sedikki machte die Taliban am Montag für die Zerstörung von Infrastruktur wie Strassen und Stromversorgung verantwortlich.

Präsident versprach militärische Verstärkung

«Wir fordern die Taliban erneut auf, die Kämpfe einzustellen und die Verhandlungen in Doha fortzusetzen», sagte Sedikki in Kabul. Präsident Aschraf Ghani versprach der Provinz militärische Verstärkung.

Auch in der Nacht zum Sonntag hatte es schwere Gefechte gegeben. Unterstützt wurden die Soldaten der afghanischen Armee durch mehrere Luftschläge der US-Streitkräfte, wie Sprecher Sonny Leggett auf Twitter bekannt gab. Dutzende Talibankämpfer seien bei Luftangriffen getötet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Sonntag.

«Die Taliban müssen ihre offensiven Aktionen in der Provinz Helmand sofort einstellen und ihre Gewalt im ganzen Land verringern. Dies steht nicht im Einklang mit dem Abkommen zwischen den USA und den Taliban und untergräbt die laufenden afghanischen Friedensgespräche». Das sagte der Kommandeur der US- und Nato-Truppen in Afghanistan, General Austin Scott Miller, laut einer Mitteilung.

Nach Angaben der Provinzregierung zogen sich die Sicherheitskräfte aus mehreren Gebieten zurück. Spezialkräfte kamen zur Unterstützung nach Laschkarga.

Friedensgespräche im September

Hajatullah Majar, Provinzrat in Helmand, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Ich glaube nicht, dass ihnen Laschkarga in die Hände fällt. Aber wenn die Situation sich so weiterentwickelt wie bisher, könnte auch in der Stadt Laschkarga Chaos herrschen.»

Vertreter der Taliban und der Regierung in Kabul hatten im September in Katar Friedensgespräche aufgenommen. Eine Waffenruhe lehnen die Islamisten ab. Experten erwarten lange und zähe Verhandlungen, bevor ein Waffenstillstand vereinbart werden könnte. Vergangene Woche kündigte US-Präsident Donald Trump einen vollständigen Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan bis zum Jahresende an.

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