Der UN-Sicherheitsrat zeigt sich besorgt über die eskalierende Gewalt und humanitäre Krise im Sudan.
Chad Sudan U.N.
Sudanesische Flüchtlinge versammeln sich vor einem Feldlazarett in Tschad, 15. August 2023. (AP Photo, File ) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts der zunehmenden Gewalt im Sudan hat der UN-Sicherheitsrat Besorgnis geäussert.
  • In einer Erklärung verurteilte das UN-Gremium Angriffe auf Zivilisten aufs Schärfste.
  • Nach Angaben sind mehr als sieben Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht.

Der UN-Sicherheitsrat hat sich angesichts der zunehmenden Gewalt im Bürgerkriegsland Sudan besorgt gezeigt. Die 15 Mitgliedsstaaten des mächtigsten UN-Gremiums seien alarmiert über die sich verschlechternde humanitäre Lage im Sudan, hiess es am Freitag.

In einer gemeinsamen Erklärung verurteilte das Gremium Angriffe auf Zivilisten und die Ausbreitung des Konflikts «aufs Schärfste». Denn es lebe auf den Gebieten «eine grosse Zahl von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Asylsuchenden».

Der UN-Sicherheitsrat forderte die Konfliktparteien auf, «raschen, sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe im gesamten Sudan» zu ermöglichen. Er verurteilte zudem einen Angriff auf einen Konvoi des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) am 10. Dezember und rief dazu auf, «die humanitäre Hilfe für den Sudan zu verstärken».

Machtkampf mit hohen Opferzahlen

In dem nordafrikanischen Krisenstaat wird ein blutiger Machtkampf ausgeübt. Es liefern sich diesen die Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. Schätzungen zufolge wurden dabei schon mehr als 12'000 Menschen getötet.

Nach jüngsten UN-Angaben sind mehr als sieben Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Zu den Binnenflüchtlingen kommen weitere 1,5 Millionen Vertriebene in den Nachbarländern.

Flucht und Vertreibung im Sudan

Nach Angaben des UN-Sicherheitsrates erstrecken sich die Kämpfe seit vergangener Woche auf die Stadt Wad Madani im Osten des Landes. Tausende Menschen waren aus der 180 Kilometer entfernten Hauptstadt Khartum dort geflüchtet – und die nun erneut fliehen mussten.

Bis zu 300'000 Menschen seien aus Wad Madani geflohen. Das erklärte Stephane Dujarric am Donnerstag unter Berufung auf einen Bericht der Internationale Organisation für Migration (IOM). Er ist Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres.

Die «Vertriebenenkrise» im Sudan sei die «grösste der Welt».

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