Streik bei Air Canada beendet: Flugplan seit heute wieder in Kraft
Nach drei Tagen Streik ist der Arbeitskampf bei Air Canada erstmal beendet. Der Flugplan gilt nun wieder uneingeschränkt, Ausfälle bleiben dennoch möglich.

Der Streik bei Air Canada wurde nach fast vier Tagen offiziell beendet, wie die Gewerkschaft CUPE teilte am Dienstag mitteilte. Rund 10'000 Flugbegleiter hatten laut der Nachrichtenagentur «Reuters» für höhere Löhne und Bezahlung für Arbeit am Boden gestreikt.
Air Canada kündigte an, den Flugbetrieb schrittweise wieder aufzunehmen, wobei die volle Normalisierung bis zu zehn Tage dauern könne. Flugausfälle in den kommenden Tagen sind daher dennoch möglich, wie die Airline mitteilte.
Kunden können zwischen Rückerstattungen, Gutscheinlösungen oder Umbuchungen auf andere Airlines wählen, wie «Euronews» berichtet. Der Arbeitskampf war der erste Kabinenpersonal-Streik seit 1985 und traf hunderttausende Reisende mitten in der Sommerreisezeit.
Das Ende unbezahlter Arbeit
Die Hauptforderung der Flugbegleiter war die Entlohnung auch für Tätigkeiten am Boden, etwa beim Boarding von Passagieren. Die neue Vereinbarung garantiert dafür nun eine Bezahlung.

Zusätzlich wurde ein Gehaltsanstieg von 38 Prozent über vier Jahre angeboten, erläutert «Reuters». Die Gewerkschaft betrachte dies als Ende unbezahlter Arbeit, so CUPE-Sprecher Hugh Pouliot.
Trotz der Regierungsanordnung zur Rückkehr an die Arbeit hatten sich die Beschäftigten zunächst geweigert. Die Verhandlungen wurden am Montag fortgesetzt und führten zu einer vorläufigen Einigung, die von den Mitgliedern noch angenommen werden muss.
Streik lässt Aktie abstürzen
Air Canada startet heute wieder den regulären Flugbetrieb, schliesst aber nicht aus, dass Anpassungen nötig bleiben, schreibt die «Krone». Der Streik führte zu annullierten Flügen und erheblichen Beeinträchtigungen für über eine halbe Million Passagiere.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen trafen Air Canada hart: Der Aktienkurs verlor laut «Reuters» im Jahresverlauf 14 Prozent. Nach der Einigungsbekanntgabe stieg er demnach jedoch wieder um 4 Prozent.