Israelische Armee greift «mehrere Panzer» im Süden Syriens an
Israel griff nach eigenen Angaben Panzer in Südsyrien an, nahe Suweida, wo zuvor dutzende bei Kämpfen starben.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben «mehrere Panzer» im Süden Syriens angegriffen, wo bei schweren Kämpfen zwischen Beduinen und Drusen dutzende Menschen getötet wurden. Der Angriff sei im Gebiet um den Ort Sami in der Provinz Suweida erfolgt, erklärte ein israelischer Armeesprecher am Montag im Onlinedienst X.
Nähere Angaben machte er zunächst nicht. Durch schwere Kämpfe zwischen Beduinen und Drusen sind nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereits mindestens 89 Menschen getötet worden. Die syrische Übergangsregierung setzte am Montag Sicherheitskräfte in dem Gebiet ein.
Gewalt in Südsyrien: Eskalation nach Entführung durch Beduinen
Die Auseinandersetzungen waren laut der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Informantennetzwerk in Syrien stützt, am Sonntag ausgebrochen. Bewaffnete Beduinen hätten einen drusischen Gemüsehändler entführt und Blockaden auf der Hauptschnellstrasse zwischen der mehrheitlich von Drusen bewohnten Stadt Suweida und Damaskus errichtet. Die Auseinandersetzungen seien dann eskaliert, teilte die Beobachtungsstelle mit. Zudem habe es auf beiden Seiten Entführungen gegeben.
Zwischen Beduinen und Drusen in Suweida gibt es schon seit langer Zeit Auseinandersetzungen, die immer wieder in Gewalt münden. Im April und Mai waren bei Gefechten zwischen Anhängern der neuen islamistischen Regierung in Damaskus und der religiösen Minderheit der Drusen in Syrien dutzende Menschen getötet worden. Seit dem Sturz des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad durch die Islamisten besteht Sorge um die Rechte und die Sicherheit von Minderheiten in dem Land.