Spanien schickt Flugzeuge und Spezialkräfte in die Nähe des Sudans
Spanien setzt Medienberichten zufolge insgesamt sechs Flugzeuge für die Evakuierung seiner Staatsbürger und Angehöriger anderer Nationen aus dem umkämpften Sudan ein. Vier Maschinen seien bereits in Sudans Nachbarland Dschibuti geflogen, zwei weitere sollten am Samstag folgen, sagte Verteidigungsministerin Margarita Robles der Nachrichtenagentur Europa Press zufolge. Dschibuti liegt knapp 1200 Kilometer südöstlich der sudanesischen Hauptstadt Khartum am Horn von Afrika.

Das Wichtigste in Kürze
- Einige der Transportflugzeuge hätten Spezialkräfte und gepanzerte Fahrzeuge mitgeführt, um notfalls Zivilisten sicher evakuieren zu können.
Der Flughafen von Khartum sei derzeit geschlossen. «Man muss über Land zu einem nahe gelegenen Flugplatz gelangen, aber wir haben sehr gut vorbereitete Spezialkräfte», wurde Robles zitiert. Den Berichten zufolge handelt es sich um Flugzeuge des Typs A400M sowie um einen Airbus 330 der spanischen Luftwaffe mit 300 Sitzplätzen.
«Die Lage dort (im Sudan) ist sehr kompliziert, es ist eine sehr schwierige Situation», sagte die Ministerin. Eine Evakuierung werde erst möglich, wenn es eine «effektive und echte Feuerpause» gebe. Spanien versuche, alle seine Bürger in der Botschaft oder der Residenz des Botschafters in der Hauptstadt Khartum zu konzentrieren. Noch aber sei es etwa 30 Spaniern nicht gelungen, dorthin zu gelangen, sagte die Ministerin.
Obwohl De-facto-Präsident und Oberbefehlshaber der sudanesischen Armee, Abdel Fattah al-Burhan, einer Evakuierung von Bürgern und diplomatischen Vertretern zugestimmt hatte, vereitelten schwere Gefechte in Khartum weiter das Ausfliegen ausländischer Staatsbürger. Auch die USA und andere westliche Staaten haben Streitkräfte für eine Evakuierungsmission in Nachbarländer verlegen lassen.
Im Sudan toben seit einer Woche Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten. Machthaber Al-Burhan kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo und dessen Paramilitärs RSF.