Verletzter haut aus Spital ab – ÖV sucht ihn per Durchsage

Gerry Reinhardt
Gerry Reinhardt

Goldküste,

Am Sonntag hören Bus-Fahrgäste in Meilen ZH eine ungewöhnliche Durchsage: Ein verletzter Mann werde gesucht. Die Polizei bestätigt, dass es eine Fahndung gab.

VZO Bus Meilen
Am Sonntag gab es in einem Bus zwischen Meilen und Männedorf ZH eine ungewöhnliche Durchsage. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine ungewöhnliche Durchsage in einem Bus Richtung Männedorf ZH hat für Staunen gesorgt.
  • Per Lautsprecher wurden die Passagiere informiert, es werde ein Mann gesucht.
  • Das Ganze war ein Versehen – auch, wenn die Polizei tatsächlich nach jemandem fahndete.

Staunen im Bus von Meilen nach Männedorf ZH: Am Sonntagabend hat es für die Passagiere eine ungewöhnliche Durchsage gegeben.

Per Lautsprecher wurde verkündet: «Gesucht wird ein Mann mit einer Verletzung im Gesicht. Wer ihn sieht, soll dies der Polizei melden.»

Wie sich zeigt, wurde der Mann tatsächlich von der Polizei gesucht. Die Kantonspolizei Zürich bestätigte dies auf Anfrage von Nau.ch.

Bus-Durchsage in Meilen war nicht von Polizei veranlasst

Denn: Der Mann ist aus dem Spital in Männedorf verschwunden, ohne sich abzumelden. Doch wieso wird die Suchmeldung per Lautsprecher in einem Bus verkündet?

Die Polizei erklärt den Zwischenfall so: Sie habe die Verkehrsbetriebe VZO (Zürichsee und Oberland) informiert, da es Hinweise gab, dass der Mann in einem Bus sei. Die Durchsage sei aber nicht von ihr veranlasst worden.

Der Fall wirft Fragen auf: Darf die Leitstelle einfach so eine öffentliche Fahndung über Lautsprecher ausrufen? Laut Kapo war dies so nicht abgesprochen.

Meldung war nur für Chauffeur bestimmt

Die VZO teilt auf Anfrage von Nau.ch mit, dass sie bei Vermisstenmeldungen regelmässig von der Polizei um Mithilfe gebeten werden. In solchen Fällen informiere die ÖV-Leitstelle das Fahrpersonal per Funk.

Diese melde Beobachtungen umgehend an die Leitstelle zurück.

Im konkreten Fall vom Sonntagabend wurde die Vermisstenmeldung versehentlich im Fahrgastraum, statt ausschliesslich am Fahrerarbeitsplatz, übermittelt. Eigentlich hätten die Passagiere also gar nicht über die Meldung informiert werden sollen.

Die VZO betont, dass in der Durchsage keine persönlichen Daten wie Name oder Adresse genannt wurden.

Wie die Suche ausging

Auch die SBB hält sich in solchen Fällen zurück. Sie teilt Nau.ch mit, dass Fahndungsaufrufe Sache der Kantonspolizei seien.

Das Zugpersonal informiere lediglich über betriebliche Abläufe. Wie etwa Verspätungen, Gleisänderungen oder Anschlussverbindungen.

Fährst du gerne Bus?

Zurück zum vermissten Mann in der Region Meilen. Die Polizei konnte ihn wenig später wohlbehalten auffinden. Über die genauen Umstände ist nichts bekannt.

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Kommentare

User #3973 (nicht angemeldet)

Ja solche Mitteilungen sollte es noch mehr geben in den ÖVs mehr Augen und die Täter könnten gefasst werden

User #3817 (nicht angemeldet)

NAU - studieren für so eine journalistische Prioritätensetzung? Ich find‘s peinlich.

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