Schweizer Armee

Sicherheitskreise: Israels Armee zerstört Dorf im Libanon

Keystone-SDA
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Libanon,

Die israelische Armee soll mehrere Ortschaften im Südlibanon (darunter auch Ramja) fast vollständig zerstört haben.

Libanon
Mehrere kleine Orte im Libanon wurden zerstört. - EPA/STRINGER

Das Militär habe im Grenzgebiet unter anderem den Ort Ramja nahe Bint Dschubail gesprengt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Sicherheitskreisen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Soldaten der internationalen UN-Mission hatten dort vor rund einer Woche mehrere israelische Einheiten beobachtet, die aus Israel über die Demarkationslinie in den Libanon vorrückten. Vor einigen Tagen zirkulierte auch ein Foto in sozialen Medien, dass israelische Soldaten zeigt, die offenbar vor dem Gemeindegebäude des Dorfs posieren.

Israels Armee gibt seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Libanon im September in der Regel keine Details zu Truppenbewegungen oder deren Stärke heraus. Ziel des Einsatzes ist es nach israelischer Darstellung, Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz in Grenznähe zu zerstören. Das soll den Einwohnern im Norden Israels die Rückkehr in ihre Dörfer ermöglichen. Sie waren wegen der anhaltenden täglichen Angriffe der Hisbollah seit Beginn des Gaza-Kriegs vor gut einem Jahr aus dem Grenzgebiet geflohen.

Satellitenfotos zeigen Ausmass der Zerstörung

Eine Woche zuvor hatte die israelische Armee ein weiteres Dorf zerstört, wie die «New York Times» nach der Auswertung von Videos und Satellitenfotos berichtete. Soldaten sprengten demnach grosse Teile des Dorfs Mhaibib, das ebenfalls im Grenzgebiet liegt. In dem Ort befand sich zuletzt ein Schrein Benjamins, Sohn Jakobs, der im Islam als Prophet verehrt wird und der auch in der Bibel erwähnt wird.

Israels Militär teilte mit, man habe ein von der Hibsollah-Miliz genutztes Tunnel-Netzwerk «zerlegt», das durch den «Kern eines Dorfs» im Libanon geführt habe. Das Militär veröffentlichte auch ein Video, das die Sprengung des auf einem Hügel gelegenen Dorfs zeigt.

Weitere Dörfer weitgehend zerstört

Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge wurden im Grenzgebiet auch Jarun, Marun al-Ras sowie weitere Dörfer weitgehend zerstört. Der Ort Nabatija im Südosten, ein kommerzielles Zentrum der Region soll demnach ebenfalls teilweise zerstört sein. Das israelische Militär forderte die Bewohner des libanesischen Grenzgebiets zu Beginn seiner Bodenoffensive zur Flucht auf.

Kommentare

User #2377 (nicht angemeldet)

Amnesty International hat sich besorgt über die anhaltenden Waffenverkäufe europäischer Staaten an Israel angesichts der Angriffe auf Gaza und den Libanon geäußert und ein vollständiges "Waffenembargo" wegen "schwerer Menschenrechtsverletzungen" gefordert. "Die Staaten sollten einseitig ein Embargo gegen Israel verhängen, das nicht nur Waffen und Systeme aus ihren Staaten umfasst, sondern auch die Beteiligung an den Lieferketten für Waffensysteme stoppen, die schließlich in Israel landen", sagte Patrick Wilcken, Berater für Rüstungskontrollpolitik und Menschenrechtsforscher bei Amnesty International, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu. Die europäischen Länder sind Teil des Waffenhandelsvertrags von 2013, der es ihnen verbietet, den Transfer von Waffen zu genehmigen, die für Angriffe auf zivile Ziele verwendet werden könnten.

User #6269 (nicht angemeldet)

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