Bei einem Terrorangriff auf eine Polizeiwache im Süden des Irans gab es mindestens sechs Tote – bei zwei davon soll es sich um Polizisten gehandelt haben.
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Bei dem Anschlag auf eine Polizeiwache waren mindestens zwei Polizisten unter den Toten im Iran. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am vergangenen Samstag ereigenete sich ein Anschlag auf eine Polizeiwache im Südiran.
  • Es gab mindestens sechs Tote.
  • Der Anschlag könnte wegen von Konflikten zwischen Schiiten und Sunniten entstanden sein.

Am 8. Juli ereignete sich ein Angriff auf eine Polizeiwache im Südiran, mindestens sechs Tote wurden gemeldet. Warum es zu dem Anschlag kam, ist noch nicht geklärt. In der Region gehen jedoch viele davon aus, dass es sich um einen Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten handeln könnte.

Die Provinz ist allerdings auch bekannt für ihre Ausschreitungen zwischen Sicherheitskräften und Schmugglerbanden. Zu Anschlägen wie diesen könnt es allerdings im Land nur sehr selten.

Zwei Polizisten unter Toten im Iran

Unter den Toten im Iran seien zwei Polizisten und alle vier Angreifer, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Samstag. Demnach griffen die Männer einen Posten in der Stadt Sahedan der Provinz Sistan und Belutschistan an. Ein Reporter des Staatsfernsehens sprach von einem schweren Feuergefecht.

Ein von der Polizei veröffentlichtes Video zeigte schwer bewaffnete Sicherheitskräfte mit Schusswesten und Helmen. Diese gingen gegen die Angreifer in dem von Betonmauern umringten Wachposten vor. Auf Videos in den sozialen Medien, die den Vorfall zeigen sollen, sind mehrere Schüsse an einer Strasse zu hören.

Irans Staatsmedien machten die Rebellengruppe «Dschaisch al-Adl» für die Attacke verantwortlich. Die sunnitische Separatistengruppe kämpft für Unabhängigkeit in Sistan und Belutschistan. Die meisten Bewohner der Provinz folgen der sunnitischen Strömung des Islam, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Immer wieder gibt es Konflikte zwischen den beiden islamischen Strömungen.

Bewohner demonstrieren seit Monaten gegen Staatsführung

Seit Monaten demonstrieren Bewohner in der Provinzhauptstadt Sahedan jeden Freitag gegen die islamische Staatsführung. Die wirtschaftlich schwächer gestellte Provinz leidet auch unter Trockenheit und den Folgen des Klimawandels.

Im Nachbarland Pakistan verurteilte das Aussenministerium den Angriff. Pakistan bekräftige seine volle Solidarität mit Irans Regierung und Volk im gemeinsamen Kampf gegen Terror, teilte das Ministerium mit.

Keine Sprengstoffgürtel im Einsatz

Die Nachrichtenagentur Tasnim hatte zunächst auch von mindestens zwei Explosionen berichtet. Die Angreifer seien mit Sprengstoffgürteln ausgerüstet gewesen, hiess es erst. Ein hochrangiger Offizier der Provinz erklärte in einem Interview mit dem Staatsfernsehen später, es habe sich um Knallkörper gehandelt.

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