Schwere Zusammenstösse bei Protesten gegen Wahlergebnis im Irak

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Irak,

In der Hauptstadt Bagdad ist es bei Protesten gegen das Ergebnis der irakischen Parlamentswahl zu schweren Zusammenstössen gekommen.

Iran
Nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse der Parlamentswahlen im Irak, bei denen die Fatah-Koalition erhebliche Verluste erlitten hat, gingen Hunderte Unterstützer der pro-iranischen Gruppen erneut auf die Strasse. Foto: Nabil Al-Jurani/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Nabil Al-Jurani

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen den Wahlergebnissen im Irak kam es zu schweren Konflikten.
  • Um die Demonstranten auseinanderzutreiben, schossen Sicherheitskräfte in die Luft.

Bei Protesten gegen das Ergebnis der irakischen Parlamentswahl ist es in der Hauptstadt Bagdad zu schweren Zusammenstössen gekommen.

Sicherheitskräfte versuchten mit Schüssen in die Luft, die pro-iranischen Demonstranten auseinanderzutreiben. Sie wollen ihnen den Zugang zur hochgesicherten Grünen Zone im Zentrum Bagdads versperren, wie Augenzeugen am Freitag berichteten.

Irak Proteste
Die Proteste im Irak sind eskaliert. (Symbolbild) - Keystone

Die Protestierenden warfen Steine, wie auch Aufnahmen in den sozialen Medien zeigten. Für Medienberichte über mindestens zwei Tote und zahlreiche Verletzte gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.

Zahlreiche Einsprüche verzögern eine Neuauszählung

Bei den Demonstranten handelt es sich vor allem um Anhänger von Parteien, die eng mit den schiitischen Milizen verbunden sind. Sie werden ebenfalls vom schiitischen Nachbarland Iran unterstützt. Diese Parteien hatten bei der Parlamentswahl vor vier Wochen einen Grossteil ihrer Sitze verloren. Wahlsieger ist der schiitische Geistliche Muktada al-Sadr, dessen Block mit Abstand stärkste Kraft wurde.

Muktada al-Sadr
Muktada al-Sadr. - Keystone

Das endgültige Wahlergebnis steht jedoch noch nicht fest. Wegen zahlreicher Einsprüche dauert eine Neuauszählung der Stimmen weiter an. Die bewaffneten Gruppen zählen zu den offiziellen Sicherheitskräften des Irak, führen aber ein Eigenleben. Beobachter sehen sie als verlängerten Arm des Iran.

Schlechte Wirtschaftslage ausgebrochen

Der Irak erlebt seit langem eine schwere politische Krise. Im Herbst 2019 waren Massenproteste gegen die politische Führung des Landes und die schlechte Wirtschaftslage ausgebrochen.

Muqtada as-Sadr
Mustafa Al-Kasimi, der Ministerpräsident des Irans. - keystone

Regierungschef Mustafa al-Kasimi zog deswegen die Parlamentswahl um mehrere Monate vor. Frust über die politische Elite liess die Beteiligung auf ein Rekordtief von rund 41 Prozent sinken. Viele blieben der Abstimmung fern, weil sie keine Veränderung der Machtverhältnisse erwarteten.

Kommentare

Weiterlesen

1 Interaktionen
Wahlen im Irak
Muqtada al-Sadr

MEHR IN NEWS

Selbstunfall in Tiefgarage
Obfelden ZH
3 Interaktionen
Zürich

MEHR AUS IRAK

Flaggen
13 Interaktionen
Spannungen
Irakische Soldaten
2 Interaktionen
Laut Expertin
9 Interaktionen
Frankfurt/Amman
Iran USA
5 Interaktionen
Muktada al-Sadr