Die Wahlen im Irak mussten neu ausgezählt werden. Das schiitische Bündnis von Moktada al-Sadr wurde als stärkste Kraft bestätigt.
Der Wahlsieger Iraks Moktada al-Sadr an einer Urne.
Der Wahlsieger Iraks Moktada al-Sadr an einer Urne. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Moktada al-Sadr wurde im Irak als Wahlsieger deklariert.
  • Es mussten Neuauszählungen durchgeführt werden.

Iraks Oberstes Bundesgericht hatte im Juni eine manuelle Neuauszählung sämtlicher elf Millionen Stimmzettel der Wahl vom 12. Mai angeordnet, einschliesslich der Stimmzettel der Auslandswähler, der Vertriebenen und der Sicherheitskräfte. Die Vereinten Nationen hatten die Neuauszählung zuletzt als «glaubwürdig» gelobt.

Nach einer Neuauszählung der Stimmzettel der Parlamentswahl im Irak ist das Bündnis des schiitischen Predigers Moktada al-Sadr als stärkste Kraft bestätigt worden. Wie die Wahlkommission in der Nacht zum Freitag mitteilte, bleibt es bei den 54 Sitzen des Bündnisses im 329 Sitze zählenden Parlament.

Mit der Neuauszählung ist nun der Weg frei für eine Regierungsbildung. Das endgültige Ergebnis muss noch vom Obersten Gericht offiziell verkündet werden. Anschliessend hat der scheidende Staatschef 15 Tage Zeit, das Parlament einzuberufen, welches dann einen neuen Präsidenten wählt und den Prozess der Regierungsbildung einleitet.

Als einzige Veränderung ergab die Neuauszählung einen zusätzlichen Sitz für die Eroberungsallianz des proiranischen Ex-Milizenführers Hadi al-Ameri: Statt 47 kam das Bündnis nunmehr auf 48 Sitze und bleibt damit zweitstärkste Kraft. Die Liste des scheidenden Regierungschefs Haider al-Abadi bleibt demnach mit 42 Sitzen drittstärkste Kraft.

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