Schweizer Botschafter: Wohl rasche Ausweisung der Gaza-Aktivisten
19 Schweizer der Global Sumud Flotilla sitzen in Israel im Gefängnis. Der Schweizer Botschafter in Israel rechnet mit ihrer raschen Ausweisung.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Botschafter in Israel erwartet eine rasche Ausweisung der Gaza-Aktivisten.
- 19 Schweizer befinden sich derzeit im Ketziot-Gefängnis.
- Der Konsularischer Schutz für Inhaftierte wird fortgesetzt.
Die 19 Schweizer Staatsangehörigen, die an der Global Sumud Flotilla teilgenommen haben, befinden sich derzeit in Israel. Laut dem Schweizer Botschafter in Israel, Simon Geissbühler, sollen sie voraussichtlich «möglichst rasch» ausgewiesen werden.
Das sagt er im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Die Aktivistinnen und Aktivisten befinden sich demnach derzeit im Ketziot-Gefängnis im Süden des Landes.
«Letztes Mal dauerte es 72 Stunden, bis alle Schiffsreisenden der Madleen ausgewiesen wurden. Dieses Mal könnte es etwas länger dauern, auch wegen der schieren Anzahl an Personen», so Geissbühler.
Er geht davon aus, dass die Israelis ein Interesse daran haben, die Aktivisten rasch auszuweisen.
Konsularischer Schutz wird fortgesetzt
Geissbühler sagt: «Unsere Hauptsorge war, dass es Gewalt geben könnte oder Verletzte. Und das gab es ja unseres Wissens zum Glück nicht.»
Das konsularische Team der Schweiz konnte am Freitagmorgen die Inhaftierten im Ketziot-Gefängnis besuchen, wenn auch nur kurz.
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Der Schweizer Botschafter sagt, die Schweiz werde den Konsularischen Schutz weiterführen. «Um zu sehen, wie es den Leuten vor Ort geht» und wie die Haftbedingungen seien.
Israel wirft den Flotilla-Teilnehmenden vor, die Seeblockade durchbrochen und sich illegal Richtung Gaza bewegt zu haben. Geissbühler geht davon aus, dass die Schweizer, «wie alle anderen Teilnehmenden der Flotilla, rasch ausgewiesen respektive abgeschoben werden».
Israelische Marine stoppte Flotilla vor Gaza
Die Flotilla war seit Wochen mit Hilfsgütern nach Gaza unterwegs, wurde jedoch seit Mittwochabend von der israelischen Marine gestoppt. Nach dem Zugriff wurden die Teilnehmenden zunächst zur Marinebasis Ashdod gebracht und dort registriert.
Die Schweiz betont weiter den humanitären Zugang nach Gaza als Priorität. Die humanitäre Situation und Versorgung sei weiterhin ungenügend». Gleichzeitig unterstütze die Schweiz humanitäre Akteure, die auf Zugang durch Israel angewiesen sind.