Israel: Keine Hilfsgüter bei Flotilla gefunden

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Israel,

Laut Israel transportierte die Flotilla keine Hilfsgüter, es sei immer nur um die Schlagzeilen gegangen. Die Aktivisten feiern trotz dem Stopp einen Sieg.

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Am Mittwochabend hat Israel die Gaza-Flotille gestoppt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss Israel wurden an Bord der Flotilla-Schiffe keine Hilfsgüter gefunden.
  • Ein Polizeisprecher teilt ein Beweisvideo aus einem der Boote.
  • Es sei den Aktivisten nur um Schlagzeilen und Aufmerksamkeit gegangen.

Mit 44 Schiffen wollten Aktivisten der Global Sumud Flotilla die Seeblockade vor dem Gazastreifen durchbrechen. Das erklärte Ziel war es, den hungernden Palästinensern Nahrungsmittel und Medikamente zu bringen. Die Schiffe wurden aber von der israelischen Marine gestoppt, die Aktivisten, darunter 19 Schweizer verhaftet.

Nun teilt das israelische Aussenministerium mit, dass an Bord der Schiffe gar keine Hilfsmittel gefunden wurden. Als Beweis wurde ein Video geteilt, dass Dean Elsdunne, ein Sprecher der Polizei, aufgenommen hat.

Er stehe in einem der grössten Schiffe der Flottille, sagt er in die Kamera. Er zeigt den leeren Raum und sagt: «Die Hilfsgüter fehlen.» Bei keinem Schiff seien welche gefunden worden.

Das erkläre auch, weshalb die Aktivisten das Angebot, die Hilfslieferungen auf legalem Weg nach Gaza zu bringen, abgelehnt hätten. Elsdunne sagt: «Ihnen ging es nie um Hilfsgüter, es ging ihnen immer nur um Schlagzeilen und Aufmerksamkeit in den sozialen Medien.»

Auf Twitter reagiert ein Account der Global Sumud Flotilla auf das Video. Es sei nicht nur darum gegangen, Hilfe nach Gaza zu bringen. «Es ging darum, die Belagerung von Gaza aufzuheben, damit Hilfe zu einer hungernden Bevölkerung von zwei Millionen Menschen gelangen kann.»

Die Vorwürfe, dass gar keine Hilfsgüter transportiert worden seien, werden aber nicht explizit dementiert.

Hast du für Gaza gespendet?

In der Kommentarspalte gibt es unterschiedliche Stimmen: Ein Nutzer bezeichnet den Polizeisprecher als Lügner. Der Raum sei offensichtlich vor der Aufnahme geräumt, die Hilfsgüter gestohlen worden.

Andere User dagegen weisen darauf hin, dass es keine Fotos der Hilfsgüter gebe. Weder vom Einladen, noch von der Lagerung an Bord. Aus Spanien aber gibt es Fotos von Kisten mutmasslich mit Hilfsgütern, die auf eines der Schiffe geladen werden.

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Aktivisten laden kisten mutmasslich mit Hilfsgütern in eines der Flotilla-Schiffe. - keystone

Ob die Flotilla Hilfsgüter an Bord hatte oder nicht, ist unklar. Der Account Global Sumud Flotilla feiert dennoch zumindest einen kleinen Erfolg: Da die Marine abgelenkt gewesen sei, hätten Palästinenser im Mittelmeer fischen können – zum ersten Mal seit dem 7. Oktober.

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Kommentare

User #1184 (nicht angemeldet)

Die Verbreitung von Falschinformationen, die die Handlungen eines Staates fördern, der als Genozid betrachtet wird, ist nach deutschem Recht strafbar. Insbesondere fällt das Billigen, Leugnen und Verharmlosen von Völkermorden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen unter den Straftatbestand der Volksverhetzung (§ 130 StGB). Seit einer Gesetzesänderung kann das Leugnen anderer Völkermorde neben dem Holocaust mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet werden. Nach internationalem Recht verpflichten unter anderem die UN-Völkermordkonvention und das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) die Staaten, Genozid zu verhindern und zu bestrafen. Personen, die Genozid fördern, billigen oder vertuschen, müssen mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen.

User #2736 (nicht angemeldet)

How dare You... Dieses mal bitte selbst in den Spiegel schauen, liebe Aktivisten!

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