Der russische Geheimdienst FSB hat einen früheren Mitarbeiter des US-Konsulats in Wladiwostok wegen Spionagevorwürfen festgenommen.
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Das in St. Petersburg so bezeichnete «Grosse Haus» ist der Sitz des örtlichen Inlandsgeheimdienstes FSB, wo früher der sowjetische Geheimdienst KGB untergebracht war, bei dem Wladimir Putin Karriere als Offizier machte. - Ulf Mauder/dpa

Der russische Geheimdienst FSB hat einen Ex-Mitarbeiter des US-Konsulats in Wladiwostok festgenommen. Er soll im Auftrag der US-Botschaft Informationen über den Verlauf der «militärischen Spezialoperation» gesammelt haben. So teilt es der FSB heute mit.

Als militärische Spezialoperation bezeichnen russische Offizielle den Angriffskrieg des Landes gegen die benachbarte Ukraine. Daneben wird dem Mann vorgeworfen, gegen Entgelt Informationen über die Mobilmachungsprozesse an die politische Abteilung der Botschaft weitergegeben zu haben.

In dem Zusammenhang will der FSB eigenen Angaben nach auch zwei US-Diplomaten verhören. Bei Vergehen gegen die nationale Sicherheit in Kooperation mit ausländischen Mächten drohen dem Verdächtigen bis zu acht Jahre Haft.

Derartige Vorfälle belasten das Verhältnis zu den USA

Der Vorfall droht das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Russland und den USA weiter zu belasten. Solche Verhaftungen hat Moskau in der Vergangenheit für den Austausch eigener Agenten im Ausland genutzt.

Anfang des Jahres hatte der russische Geheimdienst den US-Korrespondenten Evan Gershkovich vom «Wall Street Journal» ebenfalls wegen Spionagevorwürfen festgenommen. Der Angeklagte und die Zeitung bestreiten die Vorwürfe, Gershkovich sitzt seit Ende März in Haft.

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