Russland nimmt iranischen Satelliten mit ins All
Russland startete vom Weltraumbahnhof Wostotschny eine Sojus-Rakete mit einem iranischen Telekommunikationssatelliten.

Russland hat für den Iran einen Telekommunikationssatelliten mit ins All geschossen.
Vom Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amur-Region sei eine Sojus-Rakete gestartet, meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. Sie bringe 20 Satelliten ins All, darunter zwei russische Satelliten vom Typ Ionosfera-M und der iranische Telekommunikationssatellit Nahid-2.
Nahid-2 ist ein Forschungs- und Kommunikationssatellit, der von der iranischen Weltraumorganisation in Auftrag gegeben und vom iranischen Weltforschungsinstitut entwickelt worden sei und 110 Kilogramm wiege, berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRIB.
Nach Angaben Teherans verfolgen die Satelliten keine militärischen Ziele. Die USA und israel sehen das iranische Satellitenprogramm jedoch kritisch. Sie befürchten, dass der Iran die Raumfahrttechnik zum Bau militärischer Langstreckenraketen nutzen könnte.
Russland bringt nicht zum ersten Mal iranischen Satelliten ins All
Dass Russland einen Satelliten für den Iran ins All bringt, ist nicht neu. Schon 2022 etwa hatte Moskau einen Überwachungssatelliten, den es für den Iran gebaut hatte, ins All geschossen.
Die «Washington Post» schrieb damals, dass der Satellit hochauflösende Aufnahmen von der Erde machen könne und damit die militärischen Möglichkeiten Teherans im Persischen Golf deutlich erhöhe. Russland werde ihn aber zunächst selbst für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nutzen.
Russland und der Iran arbeiten vor allem auch wegen der westlichen Sanktionen, die beide Länder belasten, eng zusammen. Der Iran steht in der Kritik, Russland in seinem vor mehr als drei Jahren begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu unterstützen.
Die Ionosfera-M-Satelliten gehören zum Projekt Ionosond, das unter anderem die Ionosphäre, die oberste Schicht der Atmosphäre, beobachten soll. Die nun ins All geschickten Satelliten Ionosfera-M Nr. 3 und Ionosfera-M Nr. 4 sind der Agentur Tass zufolge unter anderem mit Geräten zur Messung des Ozongehalts in der Atmosphäre ausgestattet.