Mit Sneakern auf 3000m: Sieben Retter müssen ran
In Österreich mussten zwei schlecht ausgerüstete Touristen auf 3000 Meter über Meer gerettet werden. Sieben Bergretter wurden hochgeflogen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Österreich gerieten zwei Touristen in Bergnot.
- Einer von ihnen trug auf 3000 Meter über Meer bloss Turnschuhe.
- Sieben Retter wurden zur Nebelgrenze geflogen und erreichten die Touristen dann zu Fuss.
Zuerst in Italien, jetzt in Österreich: Wanderer, die Signale ignorieren oder sich überschätzen, beschäftigen die Bergretter.
Am Montag mussten zwei Touristen im Tirol gerettet werden, wie die «Kronen-Zeitung» unter Berufung auf die Bergrettung berichtet. Der Brasilianer und der Israeli waren am Morgen als Teil einer vierköpfigen Gruppe von der Amberger Hütte gestartet. Sie wollten in den Stubaier Alpen über den Hinteren Daunkopf wandern.
Beim Start war das Wetter noch gut, doch es verschlechterte sich schnell: Nebel zog auf, Schnee lag am Boden, die Temperaturen fielen auf knapp über 0 Grad.
Auf rund 3000 Meter über Meer konnten der Brasilianer und der Israeli nicht mehr: Sie waren komplett erschöpft und kamen nicht mehr weiter. Die Gruppe setzte deswegen den Notruf ab, die beiden noch fitten Wanderer kehrten zur Hütte zurück.
Sieben Bergretter der Bergrettung Neustift im Stubai wurden von einem Helikopter bis zur Nebelgrenze geflogen. Von dort machten sie sich zu Fuss zu den beiden gestrandeten Touristen auf.
Als sie sie erreicht hätten, seien die beiden Wanderer «bereits unterkühlt» gewesen und hätten stark gezittert, sagt Einsatzleiter Andre Schönherr. Zudem war der Brasilianer nicht gut ausgerüstet: «Er trug nur eine Legginghose und Turnschuhe, wie man sie wohl zum Trailrunnen verwendet.»
Die Retter wärmten die Touristen mit Wärmewesten und Rettungsdecken wieder auf. Anschliessend wurden sie am Seil gesichert, der gemeinsame Abstieg begann. Auf 2700 Meter wurden sie dann vom Helikopter aufgeladen und ins Tal geflogen, wo bereits ein Notarzthelikopter wartete. Der Brasilianer und der Israeli brauchten aber keine weitere medizinische Betreuung.