Gewalt

Rechtsextremer israelischer Abgeordneter begrüsst Siedler-Gewalt

Keystone-SDA
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Israel,

Die Siedlergewalt im Westjordanland eskaliert. Ein rechtsextremer Abgeordneter giesst mit seinen Aussagen noch mehr Öl ins Feuer.

Konfrontation in Nablus am Mittwoch
Konfrontation in Nablus am Mittwoch - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Palästinenser tötete zwei junge israelische Siedler, daraufhin gab es Ausschreitungen.
  • Aus Rache zündeten Israeli Häuser, Läden und Autos an.
  • Ein rechtsextremer Abgeordneter begrüsste dies, während Netanjahu sie verurteilt.

Ein Abgeordneter der rechtsextremen Koalitionspartei Ozma Jehudit in Israel hat am Montag die schweren Ausschreitungen israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland ausdrücklich begrüsst.

Solche Taten sorgten nach dem tödlichen Anschlag eines Palästinensers auf zwei junge israelische Siedler für die notwendige Abschreckung, sagte Knessetmitglied Zvika Fogel dem Rundfunksender Galei Israel. Zu seiner Partei gehört auch Polizeiminister Itamar Ben-Gvir.

Als Rache für den Anschlag in der Ortschaft Huwara südlich von Nablus hatten israelische Siedler dort am Sonntagabend Dutzende Häuser, Läden und Autos in Brand gesetzt.

Bei den Ausschreitungen in Huwara und benachbarten Orten wurden ein Palästinenser getötet und Hunderte verletzt. Die israelische Armee erklärte, die Schussverletzungen des getöteten Palästinensers stammten nicht von Soldaten.

Lage extremst angespannt

Die Suche nach dem Tatverdächtigen bei dem Anschlag dauert an. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Israelis am Sonntagabend aufgerufen, das Gesetz nicht in die eigenen Hände zu nehmen und auf die Sicherheitskräfte zu vertrauen. Der Abgeordnete Fogel sagte jedoch zu den Ausschreitungen: «Nach einem Mord wie gestern müssen die Dörfer brennen, wenn die Armee nichts unternimmt. Huwara geschlossen und verbrannt, das ist es, was ich sehen will.»

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist bereits seit langem extrem angespannt. Seit dem Amtsantritt der rechts-religiösen Regierung Netanjahus vor zwei Monaten hat sie sich aber noch einmal deutlich zugespitzt.

Seit Beginn des Jahres wurden zwölf Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 63 Palästinenser ums Leben – sie wurden etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen getötet.

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