Bei einer Konfrontation mit israelischen Siedlern im besetzten Westjordanland ist am Samstag ein 27-jähriger Palästinenser getötet worden. Der Mann habe eine tödliche Schussverletzung am Kopf erlitten, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Den Angaben zufolge hatten Siedler bei dem Vorfall nahe der Kleinstadt Salfit das Feuer eröffnet.
Siedlung
Israelische Siedlung in Palästina - Keystone

Die israelische Armee teilte mit, man habe einen Bericht über gewaltsame Konfrontationen zwischen Dutzenden Palästinensern und israelischen Zivilisten erhalten.

«Wir kennen Berichte über einen Palästinenser, der vor der Ankunft israelischer Soldaten in ein Krankenhaus gebracht wurde und der durch eine Schussverletzung getötet wurde», hiess es in der Mitteilung. Soldaten hätten nach ihrer Ankunft vor Ort in die Luft geschossen und die Konfrontationen beendet.

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit Wochen extrem angespannt. Neun Israelis und eine Ukrainerin sind seit Jahresbeginn bei palästinensischen Anschlägen getötet worden. Seit Beginn einer Terrorwelle vor fast einem Jahr unternimmt die israelische Armee fast täglich Razzien im Westjordanland. Dabei kommt es immer wieder zu Konfrontationen. Allein in diesem Jahr wurden 45 Palästinenser bei Zusammenstössen oder ihren eigenen Anschlägen getötet. Es gibt zudem immer wieder Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

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