Qatar Airways wirft dem Flugzeughersteller Airbus Probleme mit der Lackierung vor. Die Fluggesellschaft forderte Airbus am Dienstag auf, einzuräumen, dass es Schwierigkeiten gebe.
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Ein Flieger von Qatar Airways. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Sie haben zugegeben, dass sie an einer Lösung arbeiten, was bedeutet, dass sie immer noch keine Lösung haben», sagte Qatar-Airways-Chef Akbar al Baker.

Die Fluggesellschaft lässt derzeit 20 seiner insgesamt 53 A350 am Boden, weil sich die Oberfläche verändert hat, und begründet das mit Vorgaben der Flugaufsicht.

Airbus führt dagegen an, dass es keine Sicherheitsrisiken gibt. In einigen Fällen gebe es Abnutzungserscheinungen, die dazu führten, dass eine tiefer liegende Schicht sichtbar sei, die das Flugzeug vor Blitzeinschlägen schützen solle.

Qatar Airways hat die Auslieferung von 23 Maschinen auf Eis gelegt, die bereits bestellt wurden. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit schon mehrfach Qualitätsmängel kritisiert, bevor es sich mit Geschäftspartnern dann doch noch auf einen Kompromiss geeinigt hat. Analysten verweisen darauf, dass Fluggesellschaften angesichts der Pandemie versuchen, bei Langstreckenmaschinen zu sparen. Aus Branchenkreisen am Golf hiess es jedoch, dass hinter dem jüngsten Streit keine wirtschaftlichen Interessen stünden, weil Qatar Airways die Maschinen für die Fussball-Weltmeisterschaft benötige.

Auch andere Airlines kennen das Problem. So beschwerten sich die Lufthansa und andere Fluggesellschaften wie Finnair, Cathay Pacific, Etihad und Air France über Lack-Probleme. Dabei handle es sich allerdings um «kosmetische Mängel», die Airbus behoben habe, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Flugtüchtigkeit oder Flugsicherheit seien zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt gewesen.

Hintergrund der Probleme ist die Bauweise der neuen Flugzeuge: Der A350 hat einen Rumpf aus Carbonfasern. Dieser Werkstoff ist besonders leicht, aber auch schwer mit Farbe zu beschichten. Zudem müssen die Flugzeuge mit einem Netz aus Metallfasern umhüllt werden, um Blitzschläge abzulenken, weil Carbonfaser selbst den Strom nicht leitet. Bei Temperaturunterschieden bleibt Carbonfaser stabil - anders als Flugzeugfarbe, die dadurch abblättern kann.

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