Papst Franziskus ist zu einem Besuch im Irak eingetroffen. Sein Flugzeug landete am Freitag in Bagdad.
Papst Franziskus zu Besuch im Irak
05.03.2021, Irak, Bagdad: Papst Franziskus geht am internationalen Flughafen von Bagdad die Treppe an seinem Flugzeug hinunter. Papst Franziskus beginnt an diesem Freitag einen viertägigen Besuch im Irak. Der 84-Jährige ist das erste Oberhaupt der katholischen Kirche, das in das Krisenland reist. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus ist auf Besuch im Irak.
  • Für das Kirchenoberhaupt ist es die erste Auslandreise seit Beginn der Corona-Pandemie.
  • Im Zentrum des Besuches soll der interreligiöse Dialog stehen.

Es ist der erste Besuch eines Oberhauptes der katholischen Kirche in dem Krisenland und zudem die erste Auslandsreise des Papstes seit Beginn der Corona-Pandemie. «Ich freue mich sehr, die Reisen wieder aufnehmen zu können», sagte Franziskus vor Journalisten auf dem Flug. Der Besuch sei eine Pflicht gegenüber einem seit vielen Jahren geschundenen Land.

Treffen mit Staatschef und Ortskirche

Zunächst wollte Franziskus am Freitag Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi und Staatschef Barham Salih treffen. Später stehen Begegnungen mit Vertretern der Zivilgesellschaft und der Ortskirche an.

Papst Franziskus zu Besuch im Irak
05.03.2021, Irak, Baghdad: Papst Franziskus (3.v.r) wird vob Mustafa al-Kadhimi (2.v.r), Premierminister des Irak, bei seiner Ankunft auf dem internationalen Flughafen von Bagdad empfangen. - dpa

Die irakische Regierung hatte vor der Ankunft die Sicherheitsmassnahmen massiv verstärkt. So wurden in Bagdad zahlreiche zusätzliche Kontrollpunkte errichtet. Wegen einer dreitägigen vollständigen Ausgangssperre waren die Strassen der Hauptstadt am Freitag weitestgehend menschenleer. Die Sicherheitslage im Irak hatte sich zuletzt wieder verschärft.

Die immer wieder verfolgte christliche Gemeinde in dem überwiegend muslimischen Land ist seit der US-Militärintervention und dem Sturz des Diktators Saddam Hussein 2003 stark geschrumpft. Dasmals lebten mehr als eine Millionen Christen im Irak. Heute sind es nach Schätzungen noch 250 000 bis 400 000.

Spannung vor Begegnung mit Grossajatollah

Im Mittelpunkt der Reise steht für den Papst der interreligiöse Dialog. Er will bis Montag unterschiedliche Teiles des Landes bereisen. Gespannt blicken viele auf das Treffen am Samstag mit dem wichtigsten schiitischen Geistlichen des Landes, Grossajatollah Ali al-Sistani. Am Sonntag reist der 84-Jährige zu christlichen Gemeinden in die nordirakischen Städte Mossul und Karakosch. Im heutigen Irak liegen auch biblische Stätten, darunter die sumerische Stadt Ur, aus der laut Genesis der Patriarch Abraham stammte.

Ayatollah al-Sistani gibt Regierung Schuld an Gewalt
Ayatollah al-Sistani gibt Regierung Schuld an Gewalt - AFP/Archiv

Franziskus besucht den Irak in einer Zeit, in der sich die Corona-Pandemie wieder verschlimmert. In dieser Woche war die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Irak auf einen Rekordstand gestiegen.

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