Kim Jong Un setzt für das neue Jahr die Überwindung von Versorgunsproblemen in den Mittelpunkt. Dem nordkoreanischen Machthaber geht es um «Leben und Tod».
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Kim Jong Un während einer Sitzung am 1. Januar in Pjöngjang. - KCNA/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für 2022 hat Kim Jong Un einen «Kampf um Leben und Tod» ausgerufen.
  • Er setzt für das neue Jahr die Erreichung wirtschaftspolitischer Ziele ins Zentrum.
  • Zudem will er Versorgungsprobleme im Land überwinden.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat für das neue Jahr einen «Kampf um Leben und Tod» ausgerufen. In seiner Rede zum Abschluss eines fünftägigen Parteitreffens in Pjöngjang stellte Kim am Freitag die wirtschaftspolitischen Ziele und die Überwindung der Versorgungsprobleme in den Mittelpunkt.

Zudem müsse der weiteren Abwehr der Corona-Pandemie höchste Priorität in der Staatsarbeit eingeräumt werden, zitierten ihn die staatlichen Medien am Samstag. Nicht die geringste Nachlässigkeit werde erlaubt sein.

Zugleich schwor Kim die Teilnehmer der Sitzung des Zentralkomitees auf «militante Aufgaben» ein. Ziel sei es, die Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Das militärische Umfeld der koreanischen Halbinsel und die internationale Lage würden Tag für Tag instabiler.

Wohl kein Interesse an US-Verhandlungen

Auf die Atomwaffen seines Landes sowie auf die USA, die Kim bei einem Parteikongress im vergangenen Jahr als «Hauptfeind» bezeichnet hatte, ging er hingegen nicht ein. Nach Ansicht von Beobachtern könnte das auch ein Hinweis darauf ein, dass die diplomatisch isolierte Führung in Pjöngjang weiter kein Interesse an neuen Verhandlungen mit Washington hat. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen, die seine wirtschaftliche Entwicklung hemmen.

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In seiner Rede am 1. Januar setzte Kim unter anderem die Überwindung von Versorgungsproblemen ins Zentrum. - AP Photo/Ahn Young-joon

2022 werde ein Jahr des «grossen Leben-und-Tod-Kampfes» sein, der erfolgreich geführt werden müsse, sagte Kim. Die Hauptaufgabe werde es sein, den im vergangenen Jahr beschlossen Fünf-Jahres-Plan umzusetzen, «um eine bedeutungsvolle Veränderung in der Entwicklung des Staates und bei den Lebensbedingungen der Menschen herbeizuführen».

Kim räumte den Berichten zufolge besonders der ländlichen Entwicklung grossen Raum ein. Die grundlegende Aufgabe sei es, die Agrarproduktion zu erhöhen und «das Nahrungsmittelproblem des Landes komplett zu lösen», sagte Kim, dem nach dem Tod seines Vater Kim Jong Il vor zehn Jahren die Macht übertragen worden war.

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