Niger wird erneut von Terror-Angriff heimgesucht
Im westafrikanischen Staat Niger sind am Montag bei einem Terror-Angriff nach Angaben der Regierung 137 Menschen getötet worden. Es gab etliche Verletzte.

Das Wichtigste in Kürze
- In Niger kam es erneut zu einem Angriff bewaffneter Bandidten.
- 137 Menschen sind nach Angaben der Regierung getötet worden.
«Bewaffnete Banditen» haben nach Angaben der Regierung im Niger 137 Menschen getötet. Die Angreifer hätten am Sonntag mehrere Dörfer in der Region Tahoua in Südwesten des Landes angegriffen. Dies teilte Regierungssprecher Zakaria Abdourahaman in einer Mitteilung am späten Montagabend mit.
Zuvor hatte er von rund 40 Toten gesprochen. Zudem seien etliche Menschen verletzt worden, sagte Abdourahaman. In der Region wurden demnach verstärkte Sicherheitsmassnahmen ergriffen.
Präsident von Niger spricht sein Beileid aus
Zuvor hiess es, Soldaten hätten sich mit den Angreifern Kämpfe geliefert. Zudem werde untersucht, wer hinter dem Angriff steckte, um die Täter vor Gericht zu stellen, sagte Abdourahaman. Er nannte den Angriff «barbarisch» und verurteilte ihn scharf. Der Präsident vom Niger spreche den Familien der Opfer sein Beileid aus, hiess es.

Zuvor hatte auch UN-Generalsekretär António Guterres die «abscheulichen Angriffe» aufs Schärfste verurteilt. Guterres betone die Verpflichtung der Vereinten Nationen, den Niger weiterhin in seinen Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen. Dies teilte sein stellvertretender Sprecher Farhan Haq mit.
Im Niger mit seinen rund 23 Millionen Einwohnern und anderen Ländern der Sahelregion sind etliche Terrorgruppen aktiv. Einige haben Al-Kaida oder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Treue geschworen.
Die Regierung hat in den wüstenhaften Weiten ausserhalb der Städte wenig Kontrolle. Dies wird nicht nur durch dschihadistische Gruppen, sondern auch durch kriminelle Netzwerke wie Menschenschmuggler ausgenutzt. In Nigers Nachbarland Mali sind eine UN-Mission sowie eine EU-Ausbildungsmission im Einsatz.
Bazoums Wahlerfolg bestätigt
Im Niger kommt es vor allem in den Grenzregionen zu Mali immer wieder zu schweren Attacken. Erst vor einer Woche griffen bewaffnete Unbekannte Zivilisten in der Region Tillabéri an und töteten mindestens 58 Menschen.
Zudem kam es nach der Präsidentenwahl im Niger mehrmals zu grossen Demonstrationen. Ende Februar hatte die Wahlkommission den ehemaligen Aussenminister Mohamed Bazoum mit knapp 56 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt. Herausforderer und Ex-Präsident Mahamane Ousmane sprach von Wahlbetrug und beansprucht den Sieg für sich. Am Sonntag bestätigte das Verfassungsgericht jedoch den Erfolg Bazoums.