Karin Keller-Sutter hat heute Dienstag an einem Anlass in Nigeria teilgenommen. Dabei ging es um die Würdigung der Migrationspartnerschaft mit dem Land.
Ukraine-Konflikt
FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter spricht sich offenbar dafür aus, dass der Bundesrat im Ukraine-Konflikt der EU folgt. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor zehn Jahren sind die Schweiz und Nigeria eine Migrationspartnerschaft eingegangen.
  • In den letzten Jahren nahmen die Asylgesuche nigerianischer Staatsangehöriger ab.
  • Nun hat Karin Keller-Sutter an einem Würdigungsanlass der Partnerschaft teilgenommen.

Die Schweiz und Nigeria sind vor rund zehn Jahren eine Migrationspartnerschaft eingegangen. Am Dienstag hat Bundesrätin Karin Keller-Sutter bei einem Arbeitsbesuch in Nigerias Hauptstadt Abuja am Anlass zur Würdigung der Migrationspartnerschaft teilgenommen.

Keller-Sutter und der nigerianische Staatssekretär für humanitäre Angelegenheiten, Bashir Nura Alkali, hätten den Erfolg der bisherigen Zusammenarbeit unterstrichen und zukünftige Projekte erörtert, teilte das Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) mit.

Migrationspartnerschaften seien ein zentrales Element der schweizerischen Migrationsaussenpolitik.

Bilanz zu zehn Jahren Partnerschaft

Der Besuch Keller-Sutters bot Gelegenheit, Bilanz zu ziehen über die rund zehn Jahre Migrationspartnerschaft. Rund 50 Projekte seien im Rahmen der Partnerschaft bisher durchgeführt worden, sagte Keller-Sutter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Projekt mit Nigeria sei eine einzigartige Zusammenarbeit.

Keller-Sutter
Justizministerin Karin Keller-Sutter. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Absicht sei, in der selben Richtung weiterzuarbeiten und an den bisherigen Ideen anzuknüpfen. Zum Jahrestag eröffnete die Justizministerin eine Wanderausstellung, die die Menschen in Nigeria für die Gefahren des Menschenhandels sensibilisieren soll. Das «Blue Bus Project» entstand im Rahmen der Migrationspartnerschaft.

Schweiz engagiert sich in Nigeria bei Migrationsmanagement

Der blaue Bus toure nun durch Nigeria, führte Keller-Sutter dazu aus. Unterwegs werde das Gespräch mit jungen Menschen gesucht. In Nigeria sei Menschenhandel ein schwerwiegendes Problem, schrieb das EJPD, und insbesondere das Phänomen, dass die Opfer in Europa zur Prostitution gezwungen würden.

Die Schweiz engagiert sich in Nigeria zudem bei Projekten des Migrationsmanagements, der Berufsbildung sowie der Ursachenbekämpfung von irregulärer Migration. Seit dem Beginn der Partnerschaft im Jahr 2011 führen beide Länder regelmässig Migrationsdialoge durch.

Asylgesuche aus Nigeria nehmen ab

Im Jahr vor dem Beginn der Partnerschaft war Nigeria laut EJPD wichtigstes Herkunftsland von Asylsuchenden in der Schweiz. In den letzten Jahren nahmen die Asylgesuche nigerianischer Staatsangehöriger in der Schweiz kontinuierlich ab. Waren es im Jahr 2012 noch 2746 Asylgesuche, wurden 2020 noch 172 eingereicht.

SEM
Das Logo des Staatssekretariats für Migration (SEM). - Keystone

Die Schweiz hat bisher mit sechs Ländern Migrationspartnerschaften abgeschlossen. Neben Nigeria sind das Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo, Tunesien und Sri Lanka. Ein Abkommen mit Georgien sei zurzeit in Arbeit, sagte Keller-Sutter.

Der Inhalt einer Migrationspartnerschaft unterscheidet sich nach Angaben des Staatssekretariats für Migration je nach Partnerstaat. Neben den traditionellen Themen Rückübernahme, Rückkehrhilfe, Visumspolitik oder Bekämpfung des Menschenhandels sind heute auch Fragen in Zusammenhang mit Synergien zwischen Migration und Entwicklung sowie die Menschenrechte von Migrantinnen und Migranten feste Bestandteile der Migrationspartnerschaften.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EJPDMenschenhandelMigrationKosovo-KonfliktMenschenrechteKarin Keller-Sutter