Die Zahl der Toten bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Nicaragua ist drastisch gestiegen.
Demonstranten tragen bei einem Protest gegen die Regierung einen verletzten Mann.
Demonstranten tragen bei einem Protest gegen die Regierung einen verletzten Mann. - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit zwei Monaten protestieren Nicaraguaner gegen Präsident Daniel Ortega.
  • Mindestens 285 Menschen kamen bei den blutigen Zusammenstössen ums Leben.
  • Der Grossteil der Opfer wurde von Polizisten erschossen.

In dem seit rund zwei Monaten andauernden Konflikt zwischen Regierung und Zivilbevölkerung seien bisher 285 Menschen getötet worden, teilte die Menschenrechtsvereinigung des lateinamerikanischen Landes bei einer Pressekonferenz mit. Bisher war von etwa 200 Opfern die Rede gewesen. Zudem seien 1500 Menschen verletzt worden, sagte der Direktor der Organisation, Alvaro Leiva. Mehr als 150 galten demnach als vermisst.

Der Grossteil der Opfer seien bei Protesten erschossen worden. Die meisten Opfer habe es im Verwaltungsgebiet um die Hauptstadt Managua gegeben.

Das Land kommt seit Mitte April nicht zur Ruhe. Der autoritäre Präsident Daniel Ortega wollte damals eine Sozialreform durchsetzen, die Bevölkerung protestierte jedoch gegen die Änderung - mit Erfolg. Ortega zog die Reform zurück, seither gehen die Menschen jedoch für einen Rücktritt des Präsidenten und dessen Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, auf die Strassen.

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