Im Jemen haben Aktivistinnen das Fehlen von Frauen in der neu gebildeten Regierung verurteilt. Die 24 Mitglieder der Regierung wurden am späten Freitag vorgestellt. Es sei die erste Regierung ohne weibliche Mitglieder seit 20 Jahren, so die jemenitische Frauenbewegung. «Das ist eine unfaire Diskriminierung des Rechts der Frauen auf politische Teilhabe», fügte die Gruppe in einer Erklärung hinzu. «Obwohl wir die Bildung der Regierung als Ergebnis des Konsenses zwischen den jemenitischen politischen Kräften im Abkommen von Riad begrüssen, verurteilen wir nachdrücklich den Ausschluss von Frauen aus der Regierung», hiess es.
Menschen versammeln sich an der Stelle eines Luftangriffs der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition. Bei dem Luftangriff in der nördlichen Provinz Saada waren am 09.08.2018 nach Angaben des Internationalen Komitees des Roten Kreuz (IKRK) mindestens 51 Menschen getötet worden, 40 davon Kinder.
Menschen versammeln sich an der Stelle eines Luftangriffs der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition. Bei dem Luftangriff in der nördlichen Provinz Saada waren am 09.08.2018 nach Angaben des Internationalen Komitees des Roten Kreuz (IKRK) mindestens 51 Menschen getötet worden, 40 davon Kinder. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue Regierung war im Rahmen eines Abkommens zur Machtteilung zwischen der international anerkannten Regierung und Separatisten aus dem Süden des Landes gebildet worden.
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Das von Saudi-Arabien vermittelte Abkommen war im vergangenen Jahr unterzeichnet worden, um den Machtkampf zwischen beiden Seiten zu beenden.

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis seit 2015 an der Seite der Regierung gegen die aufständischen Huthi-Rebellen. Diese hatten das Land überrannt. Sie kontrollieren heute die Hauptstadt Sanaa sowie grosse Gebiete im Norden und Westen. Der Konflikt im Jemen hat das verarmte arabische Land an den Rand einer Hungersnot getrieben und seine Gesundheitseinrichtungen verwüstet.

Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Martin Griffiths, begrüsste die Entwicklungen bei der Umsetzung des Riad-Abkommens, einschliesslich der Bildung des neuen Kabinetts, als «entscheidenden Schritt» in Richtung einer Lösung des jahrelangen Konflikts. «Dies ist ein wichtiger Schritt für mehr Stabilität, Verbesserung staatlicher Institutionen und mehr politische Partnerschaft», sagte er. Auch Griffiths forderte jedoch mehr Arbeit, um jemenitische Frauen in das Kabinett und in Entscheidungspositionen einzubeziehen.

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