Wenn Wilderer Jagd auf Nashörner machen, können Vögel den seltenen Wildtieren helfen. Der Rotschnabel-Madenhacker nimmt dabei gerne auf dem Rücken der Nashörner Platz.
Nashörner
Die Wildereien auf die Nashörner ging in den vergangenen Jahren zurück. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alarm gegen Wilderer: Forschern zufolge können Madenhacker - kleine Vögel - Nashörner vor sich nähernden Menschen warnen und so Schutz vor Jägern bieten.

Wissenschaftler aus Australien und den USA haben Spitzmaulnashörner und Rotschnabel-Madenhacker, die oft auf dem Rücken der Nashörner sitzen, verfolgt. Dabei haben sie rausgefunden, dass Nashörner ohne Madenhacker auf ihrem Rücken in nur 23 Prozent der Versuche einen sich nähernden Menschen bemerkten, wie die Wissenschaftler in einer im Fachjournal «Current Biology» veröffentlichten Studie erklärten. Mit einem Alarmruf eines Vogels bemerkten die Nashörner demnach den Menschen jedes Mal.

Spitzmaulnashörner sind stark von der Wilderei bedroht. Die Population in Afrika hat sich zuletzt zwar etwas erholt, es gibt in der Wildnis laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) aber nur rund 5630 Tiere. Die Nashörner habe ein sehr geringes Seh- aber gutes Riechvermögen. Daher könne ein Jäger, wenn er auf der Wind-abgewandten Seite stehe, bis etwa fünf Meter an das Tier rankommen, erklärt Forscher Roan Plotz von der Victoria University in Melbourne.

Oft sitzen Rotschnabel-Madenhacker auf dem Rücken von einem Nashorn und futtern dort unter anderem Zecken. Wenn sich ein Mensch nähert, geben die Vögel oftmals einen Laut von sich, wie die Forscher erklären. Fast immer würde sich das Nashorn dann so drehen, dass es in Richtung der Wind-abgewandten Seite schaut - also in die Richtung, aus der das Tier am wenigsten Gerüche wahrnehmen kann und aus der Wilderer am ehesten kommen.

Der Rotschnabel-Madenhacker heisst auf Kisuaheli, einer in Ostafrika gesprochenen Sprache, Askari wa Kifaru - das heisst so viel wie «Wächter des Nashorns». Menschen in Afrika kennen den Nutzen des Vogels für die grossen grauen Säugetiere demnach schon seit langer Zeit.

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