In der Hauptstadt Somalias hat der Bürgermeister die Schliessung sämtlicher Bars angeordnet. Damit solle die Kultur geschützt werden, so die Begründung.
Cocktail in einer Bar
Cocktail in einer Bar - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der somalischen Hauptstadt werden alle Nachtclubs und Bars geschlossen.
  • Ebenfalls betroffen sind Restaurants, die Alkohol ausschenken.
  • Der Bürgermeister selbst wendet Gewalt zur Durchsetzung der Regelung an.

Der Bürgermeister der somalischen Hauptstadt Mogadischu hat angeordnet, alle Nachtclubs, Bars und Alkohol ausschenkenden Restaurants zu schliessen.

Die neue Richtlinie, die am Samstag in Kraft getreten war, diene der «Sicherheit ... und dem Schutz unserer Kultur», teilte Bürgermeister Yusuf Jimale am Montag mit. Er werde deshalb «negative Gewohnheiten», die die Würde der Bürger und ihre Religion beeinträchtigten, verbieten, so Jimale.

Ein in den sozialen Medien zirkulierendes und vielfach geteiltes Video zeigte, wie der Bürgermeister am Wochenende mit einem langen Stock Gäste aus Lokalen vertrieb und teilweise schlug. Augenzeuge Ali Yare sagte einem Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort, er und seine Freunde seien am Samstag von Jimale und seinen Sicherheitskräften in einer Bar verprügelt worden.

Das Video löste Empörung in der Öffentlichkeit aus: Einige Somalier begrüssten den Schritt, während ihn andere als «verantwortungslos» beschrieben.

Somalia am Horn von Afrika ist ein konservatives Land, in dem sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung als Muslime identifiziert. Viele islamische Länder haben einen niedrigen Alkoholkonsum. In Mogadischu mit seinen rund 2,5 Millionen Einwohnern existierte bislang jedoch ein reges Nachtleben und eine weitläufige Akzeptanz von Alkoholkonsum.

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