Am vergangenen Mittwoch riss das Militär die Macht in Gabun an sich. Nun wurde der Militärführer Brice Oligui Nguema zum Übergangspräsidenten vereidigt.
gabun übergangspräsident
Menschen feiern auf den Straßen von Gabun - sie sind der Meinung, dass das Militär sie von einem kleptokratischen Regime befreit hat. - keystone

Fünf Tage nach dem Putsch in Gabun ist der neue Militärmachthaber Brice Oligui Nguema als Übergangspräsident vereidigt worden. Die Amtsantrittszeremonie fand am Montag im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Libreville statt. Vor dem Palast jubelten Menschenmassen dem Brigadegeneral zu.

Am Wochenende hatte Nguema versprochen, das zentralafrikanische Land zu mehr Demokratie zu führen. Die Suspendierung aller staatlichen Institutionen sei eine vorübergehende Massnahme, versprach er, ohne konkrete Schritte dafür oder einen Zeitplan für Neuwahlen zu nennen. Die neuen Machthaber öffneten ausserdem die Landes-, See- und Luftgrenzen Gabuns, die sie seit dem Staatsstreich geschlossen waren.

Bongo-Familie herrschte in Gabun seit 50 Jahren

Am 30. August hatte das Militär die Macht übernommen. Nguema, der Chef der Präsidentengarde, wurde als neuer Machthaber ernannt. Kurz zuvor war Präsident Ali Bongo offiziellen Ergebnissen zufolge für eine dritte Amtszeit gewählt worden.

Allerdings gab es erhebliche Zweifel, ob die Abstimmung frei und fair abgelaufen war.

Der mehr als 50 Jahre lang autokratisch regierenden Bongo-Familie wird seit langem Korruption vorgeworfen. Die rund 2,3 Millionen Einwohner Gabuns leben trotz des Öl-Reichtums des Landes grösstenteils in Armut. Viele Gabuner feierten den Putsch als «Befreiung» von einer Kleptokratie.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AbstimmungKorruptionArmut